|
Eine Rezension von Judith Madera (Weitere Rezensionen von Judith Madera findet ihr hier auf fictionfantasy oder auf ihrer Website www.literatopia.de) |
Mit der fünften Volume kommt The irregular at magic high school zu einem vorläufigen Abschluss: Schüler aller Magieoberschulen kommen zusammen, um dem Aufsatzwettbewerb beizuwohnen. Dort kommt es bereits nach dem ersten Vortrag zu einem Zwischenfall, denn Yokohama wird von Terroristen angegriffen. Die Magieschüler geraten zwischen die Fronten, doch sie sind nicht wehrlos. Die stärksten von ihnen stellen sich dem Feind entgegen, so auch die Geschwister Tatsuya und Miyuki, die nun das wahre Ausmaß ihrer Kräfte demonstrieren. Tatsuya wird zudem von seiner Geheimhaltungspflicht entbunden und gibt sich als Special Officer einer militärischen Organisation zu erkennen …
„The Battle of Yokohama“ stellt das actiongeladene Finale von The irregular at magic high school dar und zeigt deutlich, dass die Schüler der Magieoberschulen gezielt auf den Kampf vorbereitet werden. Viele von ihnen gehören zudem zu den sogenannten Meisterclans und nehmen ihre Aufgaben sehr ernst. Die letzten vier Episoden bieten allerdings nicht genug Raum, um auf die Motive aller Charaktere einzugehen und ihre Beziehungen weiter auszubauen. Im Bemühen, alle wichtigen Figuren nochmals auftreten zu lassen und ihre Fähigkeiten zu zeigen, geht der Einzelne unter und so wirkt das Staffelfinale wie eine bloße Aneinanderreihung von spektakulären Kampfszenen. Die Story bleibt dabei auf der Strecke.
Im Chaos der Kämpfe bleibt auch keine Zeit, nochmals näher auf das Verhältnis der Geschwister einzugehen. Man spürt zwar weiterhin, wie eng Tatsuya und Miyuki verbunden sind, doch es wird keinerlei Bezug mehr auf die Gefühle genommen, derer sich Miyuki kürzlich bewusst geworden ist. Stattdessen wird das Geheimnis um Tatsuyas schlechte praktische Leistungen aufgeklärt, wobei behauptet wird, Tatsuya könne außer seiner Spezialfähigkeit kaum andere starke Magien einsetzen. Im Verlauf der Serie hat er jedoch schon oftmals sehr starke Magien eingesetzt und von seiner angeblichen Schwäche war kaum etwas zu sehen. Hier tut sich allmählich eine Logiklücke auf, denn Tatsuya wird als nahezu unbesiegbar dargestellt, soll aber diverse Defizite haben, die man nicht nachvollziehen kann. Auch einige der anderen Schüler sind stärker als ausgebildete Spezialkräfte.
„The Battle of Yokohama“ endet relativ offen und lässt vermuten, dass der Anime hoffentlich noch nicht abgeschlossen ist, denn die Serie ist erst bei der siebten Light Novel angekommen (inzwischen gibt es achtzehn). Spannend für weitere Episoden wäre vor allem der familiäre Hintergrund der Geschwister, denn Tatsuya wird von den meisten Familienmitgliedern als minderwertiger Diener betrachtet. Auch würde man gerne mehr über die Meisterclans erfahren, von denen zwar immer wieder gesprochen wird, deren Mitglieder jedoch weitgehend unbekannt sind.
Die Kampfszenen fallen dieses Mal sehr spektakulär und brutal aus. Der Einsatz der Magie wird visuell grandios umgesetzt, wobei relativ viel Blut spritzt und grausame Tötungsmagien zum Einsatz kommen. Vor allem die sogenannten Reserveschüler, die als Magier zweiter Klasse gelten, machen beim „Battle of Yokohama“ eine gute Figur: Erika und Leo beherrschen ihre riesigen Schwerter perfekt, während Mikihiko und Mizuki mit ihrer übersinnlichen Wahrnehmung Feinde frühzeitig erkennen. Allerdings fragt man sich auch hier, warum diese angeblich schlechteren Schüler so viel stärker sind als viele Schüler der ersten Klasse.
An der Ausstattung gibt es wieder wenig zu meckern, wobei es nach wie vor finanziell schmerzt, dass „The Battle of Yokohama“ auf zwei Volumes mit jeweils nur vier Episoden veröffentlicht wurde. Auf der Disk gibt es die üblichen Extras wie Opening- und Ending-Theme, diverse Trailer und Commercials sowie einen weiteren Magiekurs.
Fazit
„The Battle of Yokohama“ gipfelt in einem spektakulären Actionfeuerwerk, bei dem alle Charaktere noch einmal zeigen können, was in ihnen steckt. Tatsuya offenbart seine wahren Fähigkeiten, allerdings wirkt er inzwischen zu perfekt und unbesiegbar. Die Antagonisten sind währenddessen nur da, um von den Magieschülern vernichtend geschlagen zu werden. Zudem bleibt inmitten der Kampfhandlungen keine Zeit für die Vertiefung verschiedener Beziehungen, womit „The Battle of Yokohama“ der zwar der actionreichste, aber auch der storytechnisch schwächste Part der Serie ist. 7 von 10 Punkten.
Rezension zu The irregular at magic high school (Volume 1)
Rezension zu The irregular at magic high school (Volume 2)
Rezension zu The irregular at magic high school (Volume 3)
Rezension zu The irregular at magic high school (Volume 4)
Szenenbilder: Copyright by KSM GmbH