Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber
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Bei dtv laufen die Vampir-Geschichten der amerikanischen Schriftstellerin Charlaine Harris. Der Erfolg neigt dazu, auch andere Wege zu gehen. Dies gelang dtv mit der Herausgabe der Kurzgeschichtenbände Happy Bissday und Werwölfe zu Weihnachten. Im vorliegenden Kurzgeschichtenband geht es jedoch um die schönste Zeit der Beschäftigten, den Urlaub. Auch die magischen oder mystischen Wesen benötigen ab und zu eine gewisse Auszeit, man kann ja nicht immer nur die Menschheit terrorisieren. Die neue Kurzgeschichtensammlung trägt den Titel: Tod auf Urlaub. Wobei der Ausspruch: Aussehen wie der Tod auf Urlaub, schlecht aussehen bedeutet. Nicht etwa die natürliche Schönheit herabsetzen, sondern auf eine Krankheit oder ein Saufgelage bezogen.
In der ersten von dreizehn Geschichten, Zwei Blondinen von Charlaine Harris reist auch die gedankenlesende Kellnerin Sookie mit ihrer Freundin in den Urlaub. Irgendwo im Westen von Mississippi landet sie in einem zwielichtigen Herrenclub namens "Club Blondine". Hier wird die Kellnerin in einen Doppelmord verwickelt, der wieder einmal mehr ihre besonderen Fähigkeiten fordert.
Sarah Smith schickt ihre japanischen Helden nach Amerika zum Fischen, wo ein abgehalfterter Superheld seinen Ruhestand lebt. Natürlich wird sein Ruhestand heftigst gestört.
Jeaniene Frost lässt ihre vampirische Heldin Cat aktiv werden, damit die zu beschützende Tammy durch ihre und Bones Hilfe ein schweres Erbe antreten kann. Eine sehr gut gelungene Krimi-Geschichte.
Daniel Stashower sorgt für Aufregung anderer Art, die jedoch den Pulsschlag des Lesers kaum anzuheben vermag.
A. Lee Martinez, in Deutschland bekannt durch seine humorigen Romane bei Piper, berichtet von einer Pension am Meer, in die die Seemonster zum Urlaub machen aus dem Meer kommen.
Jeff Abbott bietet eine verwickelte Geschichte um einen jungen Mann, der zum Vampir wurde und das Medieninteresse erregt.
L. A. Banks widmet sich dem Bundesstaat Texas als Urlaubsland, wo böse, böse Werwölfe harmlosen Bürger auflauern. In Ich sehe was, was du nicht siehst wird Jessica in eine Werwolfgeschichte hineingerissen, ohne dass ihr die Menschen, allen voran der Sheriff, bereit sind, ihr zu helfen.
Katie MacAlisters Erzählung handelt von einem Dämon in Hundegestalt, der zum Urlaub nach Paris will.
Christopher Golden, bekannt geworden durch seine Vielschreiberei im Bereich der Computerspiel-Romane bietet diesmal phantastisches, was ich von ihm nicht erwartete. In einem Hotel sind die Wände nicht sehr dick und so bekommt man manch einen Organsmus mit. Wenn dafür eine nymphomanische Dämonin zuständig ist, kann es etwas länger dauern.
Lilith Saintcrow erzählt in Was das Herz Dir sagt lässt einen Gargoyle einen Urlaub in Paris ins Auge fassen, jedoch fällt ihm erst einmal eine schöne Verkäuferin auf.
Chris Grabensteins Erzählung Der Dämon in den Dünen ist recht düster, aber noch nicht ganz "rund".
Sharon Newman lässt nun ihre kleinwüchsigen, irischen Auswanderer die alte Heimat besuchen, nachdem sie eine Einladung erhalten hatten. Die O'Reillys sind eine wirklich grosse Familie. Und endlich in der alten Heimat, wird der Held Pat tatsächlich zum Essen eingeladen.
Pirat Daves Spukbucht ist das Abenteuer einer Werwölfin. Ein Vergnügungspark als Schauplatz wird auch nicht immer genommen. Herausgeberin Toni L. P. Kelner verlegt alles an den Lake Bartholomew.
Abgeschlossen wird der Auswahlband durch die Kurzbiografien der Autoren. Nach den ersten beiden Kurzgeschichtenbänden des Autorinnengespanns Charlaine Harris und Toni L. P. Kelner, bietet der dritte Band auch reichlich Abwechslung. Zwar gefiel mir nicht jede der Geschichten, dafür sind sie jedoch sehr abwechslungsreich. Und Autorinnen und Autoren, von denen ich nicht erwartete, sie hier zu finden, sorgen zudem für eine Überraschung.