Titel: J.R.R. Tolkien - Der Mann, der "Herr der Ringe" und den "Hobbit" erschuf
Eine Rezension von Martin Wagner |
In den letzten Jahren haben es einige Fantasyautoren geschafft, wie Schauspieler und Musiker als Stars gefeiert zu werden. Ein Name fällt, insbesondere, weil seine wichtigsten Werke im Kino zu sehen sind, immer wieder, nämlich der Name John Ronald Reuel Tolkien, kurz J.R.R. Tolkien. Diesem Autoren haben wir den „Herr der Ringe“ und den „Hobbit“, und damit, das darf man wohl ohne Übertreibung sagen, denn viele Umfragen sahen und sehen Tolkien auf Platz 1, die besten Fantasyromane des letzten Jahrhunderts, zu verdanken.
Gerade deswegen ist der Autor und Professor für die englische Sprache eine interessante Person, über die viele Leser seiner Romane gerne mehr wissen würden und genau für die wurde das Buch „J.R.R. Tolkien – Der Mann, der „Herr der Ringe“ und den „Hobbit“ erschuf“ von Michael Coren geschrieben. Beim Heel Verlag ist zum 120 Geburtstag des großen Autoren die Sonderausgabe der Biographie erschienen und die Frage, „Wer ist der Mann hinter dem Hobbit?“ soll damit für das deutsche Publikum, die die normale Ausgabe aus dem Jahr 2001 verpasst hat, beantwortet werden.
Da ich zu der Fraktion gehöre, die ein Buch auch durchaus wegen eines tollen Covers kauft, muss ich gleich loswerden, dass ich dieses Cover wirklich sehr gut finde, denn Tolkien wirkt darauf sehr sympathisch und das führt auch dazu, dass man mehr über diesen Mann erfahren will.
Der erste Blick ins Buch offenbart dann noch einige tolle Bilder von Tolkien und aus dessen Leben, etwa Bilder von der Universität oder seinen Wohnungen, sowie jede Menge Informationen über den Mann. Das man jede Menge Informationen erhält, das erfährt man bereits aus dem kurzen aber prägnanten Inhaltsverzeichnis, das Sieben Kapitel verspricht, die vom Anfang bis zum Ende das ganze Leben Tolkiens in den Blick nehmen.
Vor dem ersten Kapitel werden im Vorwort der Umgang von Tolkien mit dem Erfolg und die Kontroversen, die die Wahl von „Der Herr der Ringe“ zum besten Buch aller Epochen auslöste, in den Blick genommen.
Anschließend werden im ersten Kapitel die Eltern des Autoren vorgestellt, seine Kindheit in Südafrika und anschließend in Westengland und seine Jugendtage eben dort sind ebenfalls Thema und dort wird auch geklärt, wieso Spinnen eine große Rolle in seinen Romanen spielen.
Das zweite Kapitel widmet sich dem Studium Tolkiens, seinem Leben in Oxford, der Eheschließung mit Edith und dem Krieg, der angeblich alle Kriege beenden sollte. Durch alles, was er in diesen Jahren erlebt, wird er geprägt und genau in diesen Jahren und durch die Erlebnisse entstehen auch die ersten Ideen zu den noch kommenden Romanen.
Im dritten Kapitel dreht sich dann auch alles um das Schreiben, aber nicht nur Tolkien spielt dort eine Rolle, auch andere namhafte Autoren haben ihre Auftritte, denn eine als Inklings bekannte Gruppe, von denen ein weiteres Mitglied neben Tolkien C.S. Lewis war, trifft sich ab Mitte der 30er Jahre regelmäßig und man stellt sich gegenseitig Romane und Geschichten vor. Neben dem Autoren geht es aber auch detailliert um den privaten Menschen und sein Umgang mit seinen Kindern, Dinge, die man nicht von vielen Autoren erfährt.
Im vierten Kapitel tritt „Der Hobbit“ dann auf und die Geschichte nimmt, dank des Sohnes des Verlegers Stanley Unwin, der das Buch seinem Vater empfahl, ihren Lauf und „Der Herr der Ringe winkt bereits am Horizont. Bevor es aber dazu kommt, muss ein weiterer Krieg gewonnen werden.
Nach dem Krieg, der der Familie Tolkien und allen Menschen vieles abverlangte, war es dann 1952 soweit, das Manuskript wandert von Tolkiens Händen in die Hände von Rayner Unwin und von da aus begann nach der Veröffentlichung der Siegeszug in die Welt.
Trotz des Erfolges blieb Tolkien der Lehrer der er immer war und das zeigt sich im sechsten Kapitel, wo seine Lehrtätigkeit und seine Frau, die 1971 stirbt, in den Fokus rücken und das sympathische Bild vom Cover auch in Worten nachzeichnen, Worte, die auch den Leser zu Tränen rühren, wenn er Lesen muss, wie der große Autor den Tod seiner geliebten Edith betrauert.
Noch trauriger wird dann das letzte Kapitel, das Tolkiens letzte Lebensjahre und Lebenstage sowie die zahlreichen Nachrufe in den Blick nimmt und die Biographie mehr als würdig abschließt.
Das Buch endet damit aber noch nicht, denn Biographien sind ja wissenschaftliche Bücher und deshalb finden sich neben der Danksagung auch eine Bibliographie, ein Index und ein Verzeichnis der Bildquellen.
Eine tolle Biographie über einen tollen Autoren mit privaten Geschichten und privaten Bildern, die man so nicht alle Tage lesen und sehen kann und vor allen Dingen viele Informationen zur Entstehung seiner Fantasybücher. Allumfassend ist die Biographie natürlich nicht, aber das ist wahrscheinlich auch kaum möglich, denn zu sehr ins Detail kann und sollte man auch wieder nicht gehen, weil man dann zu viele Leser abschrecken würde. Besser ist eine Biographie, die spritzig und unterhaltsam geschrieben ist und den Leser auch an den richtigen Stellen sentimental werden lässt. Genau so ist diese Biographie und ich kann behaupten, dass sie deshalb eine der besten Biographien ist, die ich bisher gelesen habe.
Fazit: „J.R.R. Tolkien – Der Mann, der „Herr der Ringe“ und den „Hobbit“ erschuf ist eine absolut gelungene Biographie. Der Mensch und der Autor Tolkien werden wirklich gut vorgestellt und sein Leben verläuft, dank der tollen Schreibweise des Autoren, wie ein Film vor dem Auge ab. Sollte Tolkiens Leben jemals verfilmt werden, dann bitte auch auf Basis dieses Buches. Kurzum, das Buch ist absolut zu empfehlen.