Titel: Der Preis der Unsterblichkeit
Eine Besprechung / Rezension von Stefanie |
Inhalt:
Die siebzehnjährige Remy hat in ihrem kurzen Leben schon viel zu viel erleiden müssen. Jahrelang wurden sie und ihre Mutter Anna von ihrem Stiefvater Dean verprügelt, ohne dass Anna irgendetwas dagegen unternommen hätte. Es ist eher umgekehrt, denn Remy hat die Gabe des Heilens, die sie bei sich selbst und ihrer Mutter anwendet. Doch beim Heilen von anderen Personen übertragen sich die Verletzungen zunächst einmal auf Remy, bevor diese sich in ihrem Inneren Heilen.
Als Remy mal wieder nach einem Angriff von Dean die Verletzungen von Anna übernimmt und so im Krankenhaus landet, erhält sie Besuch von ihrem Vater Ben, der sich seit Jahren, außer durch seine Unterhaltszahlungen, nicht gemeldet hat. Er ist erschüttert, als er erfährt, was Dean seiner Tochter antut und fackelt auch nicht lange, um sie dort wegzuholen. Ben nimmt Remy mit nach Blackwell Falls, wo er mit seiner Frau Laura und ihrer gemeinsamen Tochter Lucy lebt.
In Blackwell Falls begegnet Remy auch Asher, der mit seinen beiden Geschwistern dort lebt und auf ihre Schule geht. Als sie ihn das erste Mal berührt, spürt sie in ihm die gleiche Einsamkeit, die auch sie umgibt. Nach und nach nähern sich die beiden einander an, auch wenn Asher Remy davon zu überzeugen versucht, dass er Gefahr für sie bedeutet. Doch ihre Gefühle füreinander können die beiden nicht ignorieren. Remy hat in Blackwell Falls die Möglichkeit für einen schönen Neuanfang, doch so leicht wird sie von ihrer Vergangenheit nicht losgelassen.
Meine Meinung:
Erstmal möchte ich erwähnen, dass die Aufmachung von dem Buch echt toll ist. Es handelt sich hierbei um ein Hardcover mit Lesebändchen und einem Schutzumschlag, welcher rauer ist als normal und sich so auch ein bisschen reißfester anfühlt. Die Farben auf dem Cover sind sehr schön und die Schnörkel am Rand ziehen sich durchs ganze Buch, bei jedem Kapitelanfang gibt es schöne Schnörkel.
Nun aber zur Geschichte. Geschrieben ist sie in der Ich-Perspektive aus Remys Sicht, wodurch man ihren Gedanken wunderbar folgen kann. Da sie nach außen hin ziemlich hart geworden ist durch die vielen Misshandlungen von ihrem Stiefvater Dean, kann man so auch hinter die Fassade schauen, was die Geschichte an vielen Stellen noch trauriger macht. Der Titel passt sehr gut zur Geschichte, da Berührungen in der Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Auch der Untertitel "Der Preis der Unsterblichkeit" ist gut gewählt, warum werdet ihr merken, wenn ihr das Buch lest.
Remy ist eine starke Protagonistin, die durch ihre Vergangenheit gelernt hat, so gut es geht auf sich und ihre Mutter Anna aufzupassen. Doch im Laufe der Geschichte lernt sie auch, dass sie nicht für das Schicksal aller ihr nahestehenden Personen verantwortlich ist, auch wenn dieser Beschützerinstinkt nicht ganz verschwindet. Asher ist der typische Bad-Boy, gut aussehend, reich und fährt teure Autos. Ein bisschen bekannt kommt einem dies von anderen Geschichten natürlich vor. Mir sind diese Parallelen allerdings erst aufgefallen, als ich durch andere Statements zu dem Buch darauf aufmerksam gemacht wurde, und auch da haben sie mir nicht den Lesespaß genommen.
Von den Nebencharakteren habe ich besonders Remys Halbschwester Lucy und ihren Vater Ben ins Herz geschlossen. Er bemüht sich die ganze Geschichte über seine Versäumnisse in den letzten Jahren wieder gutzumachen und Remy ein neues Zuhause zu geben. Anfangs habe ich mich zwar noch gewundert, warum Remy so einfach mit ihm mit geht, wo er sie doch ihr ganzes Leben lang ignoriert hat. Doch ich verstehe auch gut, dass Remy ihrem Stiefvater Dean entrinnen will, und durch ihre Gedanken erfährt man als Leser, wie zwiespältig sie der neuen Situation gegenüber steht.
Von ihrer Mutter Anna kriegt man nicht allzu viel mit, da Remy sie bei ihrem Umzug nach Blackwell Falls bei Dean zurücklässt und erstmal nicht allzu viele Gedanken an sie verschwendet. Remy gibt ihr teilweise die Schuld an den Misshandlungen durch Dean, da Anna sich nicht dagegen gewehrt hat. Auch ist Remy enttäuscht, dass Anna sich zwar von ihr hat heilen lassen, diese Gabe ansonsten jedoch komplett ignoriert und nie mit ihrer Tochter darüber gesprochen hat. Später in der Geschichte hört man nochmal von Anna, aber darüber möchte ich natürlich nichts verraten.
Fazit:
"Touched. Der Preis der Unsterblichkeit" von Corrine Jackson ist ein Buch, das sowohl fantastische Elemente als auch reale Probleme wie Gewalt in der Familie wunderbar in einer Geschichte vereint. Es ist sowohl traurig als auch romantisch und ich hatte oft Tränen in den Augen. Von mir gibt es 5 von 5 Muscheln.