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Serie/Zyklus: ~
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Daniel B. Davis ist am Boden. Wegen seiner Naivität hat er alles verloren: Seine ehemalige Verlobte Betty und sein Partner Miles haben ihn aus seiner Firma gedrängt und ihm alles genommen, was er aufgebaut hatte. Dabei hatten er und Miles einen sehr erfolgreichen Start hingelegt und ihr Haushaltsroboter "Hired Girl" verkaufte sich hervorragend. Mehr jedoch erwartete sich Daniel von "Flexible Frank", einem innovativen Allround-Roboter, der alles Dagewesene in den Schatten stellen sollte. Doch dazu kam Daniel nicht mehr. Frustriert beschließt er, für 30 Jahre in den Kälteschlaf zu gehen, und hofft, dass die Zukunft besser sein wird. Dann jedoch erwachen die Wut und das Ehrgefühl in ihm. Er beschließt, Miles zu konfrontieren, doch bei ihm zu Hause trifft er auch seine Ex-Verlobte an, die nun mit Frank verheiratet ist. Erst jetzt wird Daniel bewusst, wie niederträchtig das Ganze war. Er konfrontiert die beiden mit dem, was er herausgefunden hat, wird dann aber von beiden überwältigt und Betty beschließt, Franks Plan mit dem Kälteschlaf in die Tat umzusetzen. So wacht Daniel mit einer gewaltigen Wut 30 Jahre später wieder auf. Sein sorgfältig angelegtes Vermögen ist weg, weil die Investmentfirma Pleite gegangen ist. Doch schon bald stellt er fest, dass es Betty und Miles nicht so gut ergangen ist, wie die beiden sich das erhofft hatten. Die Firma, die es nach wie vor gibt, hatten sie ebenso verloren wie alle Patente. Ein gewisser D. B. Davis steckt hinter all den Machenschaften. Daniel ist fest entschlossen, herauszufinden, wer dieser Mann ist.
Der inzwischen fast 60 Jahre alte Roman ist ein echter Klassiker. In Deutschland wurde die Geschichte zum ersten Mal 1967 im Goldmann Verlag veröffentlicht. Die Geschichte liest sich heute noch ebenso frisch wie zum Zeitpunkt des ersten Erscheinens des Buchs. Robert A. Heinlein erschuf mit Daniel B. Davis einen interessanten, sympathischen Charakter, den man einfach mögen muss. Die Geschichte selbst wird in der Ich-Form aus der Sicht des Protagonisten erzählt. Handwerklich schreibt Heinlein auf erstaunlich hohem Niveau und auch wenn ab einem gewissen Punkt das Ende absehbar wird, kommt bei diesem Roman nie Langeweile auf, sondern der Leser wird hervorragend unterhalten. Dabei sind es vor allem die Details, die dem Roman diese tolle Atmosphäre geben. Schon gleich zu Beginn lässt Heinlein seinen Protagonisten über seine Katze Pete sinnieren, die im Winter immer wieder alle Türen nach draußen sich öffnen lässt in der Hoffnung, dass hinter einer der Sommer sein könnte (daher der Titel im Original). Dies ist auch eine Metapher für Daniel selbst, der ebenfalls seinen Sommer sucht.
Heinlein schrieb dieses Buch in Bestform und ich zähle diesen Roman durchaus zu seinen besten Romanen. Hervorragende, spannende Unterhaltung mit viel Witz machen diesen Romen zu einem sehr kurzweiligen Lesevergnügen. Solche Romane werden heute kaum noch geschrieben und man fragt sich: Wieso eigentlich nicht? 10 von 10 Punkten.