Titel: Drachenkampf Eine Besprechung / Rezension von Petra Berger |
Inhalt:
Drachenkampf setzt die Geschichte aus Drachenklingen nahtlos fort. Die Klingen des Kardinals haben ihren Auftrag erfolgreich beendet, ihren Ruf wieder hergestellt und stehen für die nächste Aufgabe bereit.
Zu den Klingen stößt ein neues Mitglied: Arnaud de Laincourt. Er rettete Agnes das Leben und hat sich als tapfer und edel erwiesen. Zuerst lehnt er das Angebot, sich den Klingen anzuschließen, ab. Doch die Umstände bringen ihn dazu seine Meinung zu ändern und seine Dienste anzubieten.
Die Klingen bekommen den Auftrag sich mit einer bekannten Spionin zu treffen, da diese angeblich im Besitz brisanter Informationen ist, die den König von Frankreich stürzen könnten. Als Beweis, dass ihre Informationen einen erheblichen Wert besitzen übergibt die Spionin, genannt die Italienerin, den Klingen einen Brief für den Kardinal. Darin befindet sich ein Siegel der schwarzen Kralle. Ein Geheimbund, mit dem es die Klingen auch schon in Band eins zu tun hatten. Dier Bund der schwarze Kralle möchte die Herrschaft in Frankreich an sich reißen und die Welt ins Chaos stürzen um so den Weg für die Drachen freizumachen, denen sie dienen. Um in Frankreich Fuß zu fassen benutzen sie die Herzogin von Chevreuse, eine erklärte Feindin des Kardinals, die ihnen unwissentlich den Weg an den Hof ebnen soll.
Die Klingen müssen sich für den Auftrag, das Komplott gegen den König zu vereiteln, trennen. Saint-Lucq wird vom Kardinal abberufen, ohne das Hauptmann La Fargue erfährt, welchen Auftrag das Mischblut vom Kardinal erhält. Agnes wird als Hofdame in den Hofstaat der Königin eingeschleust um diese vor Gefahren zu schützen und um die Klingen über alle Gerüchte und Aktivitäten am Hofe zu informieren. Leprat übernimmt die Rolle eines getöteten Abgesandten aus Lothringen, der auf dem Weg zur Herzogin Chevreuse war, um ihr ein Pamphlet zu übergeben, das den König diskreditieren würde. Und Laincourt gibt sich als neuer Verbündeter der Herzogin aus, da er angeblich vom Hof des Kardinals in Schimpf und Schande verstoßen wurde.
Hauptmann La Fargue, Ballardieu und Marciac halten in ihrem Hauptsitz die Stellung, sammeln die Berichte, recherchieren und ahnen bald, dass hinter dem Komplott gegen den König ein alter, sehr gefährlicher Feind der Klingen steckt.
Kommentar:
Wie ich schon in der Rezension zu Band eins geschrieben haben, bleiben die Figuren sehr leblos und flach und besitzen keinerlei Tiefe. Sie sind klischeehaft und eindimensional und gewinnen nie das Herz des Lesers.
Das Buch besteht aus 430 Seiten. Wen man die ständigen Wiederholungen einzelner Handlungsabschnitte und die ausufernden Beschreibungen von Paris einmal abzieht bleiben als Essenz der Geschichte vielleicht noch 150 Seiten übrig. Das mag erklären, warum die Geschichte so dünn und vorhersehbar ist und den Leser in keinster Weise fesseln kann.
Es reicht, wenn man einmal liest. dass der dunkle Alchemist süchtig nach goldenem Bilsenkraut ist. Diese Tatsache mehrmals ausführlich zu wiederholen und im Detail zu beschreiben bringt die Handlung nicht sehr voran. Dass die Personen bei jedem Erscheinen aufs Neue sehr ausführlich beschrieben werden hilft ebenso wenig. Und mir reicht es wenn ich lese, dass die Klingen ihr Domizil verlassen haben um in den Louvre zu reiten. Ich muss nicht bis ins kleinste Detail erfahren durch welche Straßen sie reiten deren Namen hier alle einzeln aufgeführt werden und deren Beschreibung sich über Seiten hinzieht. Weniger wäre mehr gewesen.
Was ich jedoch gerne erfahren hätte: Warum hat Agnes ihr Noviziat nie beendet? Warum ist ein Spanier bei den Klingen obwohl doch Spanien der erklärte Feind Frankreichs ist? Mit wem kommuniziert der Hauptmann durch den Spiegel? Wer sind die sieben? Gibt es auch gute Drachen, die die Menschen im Kampf gegen die schwarze Kralle unterstützen? Vorher kommt Saint-Lucq? Welche Entscheidung trifft Leprat am Ende der Geschichte. Leider wurde der nachfolgende Band nicht mehr übersetzt, so dass diese Fragen offen bleiben.
Eine Anmerkung zur Übersetzung: Im Französischen setzt mein ein le oder la vor die Person. Im Deutschen passt das meines Erachtens nicht und mich hat es gestört immer ein die oder der vor einem Namen zu lesen. Etwas mehr Freiheit bei der Übersetzung wäre eventuell besser angekommen. So wirkt das Buch etwas holperig.
Fazit:
Es kann nur einen Alexandre Dumas geben.