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Reihe: SGU Band 1
Eine Rezension von Christel Scheja |
Lisa Gibbs ist ein Pseudonym. Die Autorin die dahinter steckt wurde in Baden-Württemberg geboren, lebt und arbeitet aber seit 2001 in Berlin. Dort ist sie in der Medienbranche tätig. „Eiskalt entflammt“ ist ihr erster Roman und gleichzeitig der Auftakt einer Reihe um die „Special Gifted Unit“, kurz „SGU“. Lou Miller ist eine Elitepolizistin und gehört auch bei den Sprengstoffexperten zu den Besten, weil sie das richtige Gespür hat. Allerdings verbirgt sie vor ihren Chefs und Kollegen, dass eigentlich noch viel mehr in ihr steckt. Denn sie besitzt eine ungewöhnliche Gabe, die ihr selbst manchmal unheimlich ist. Mit dieser kann sie durch Berührung in die Vergangenheit der Person blicken – auch wenn sie bereits lange tot ist. Eines Tages erhält sie das Angebot sich einer verdeckt operierenden Organisation anzuschließen, die sich „Special Gifted Unit“ nennt. Sie wagt den Schritt und stellt fest, dass sie nicht die einzige Person auf der Welt ist, die besondere Fähigkeiten besitzt, sondern eine von vielen. Sie lernt nach und nach, mit ihren Gaben umzugehen und sich dabei immer besser in die Gruppe einzufügen. Schon bald aber kommt sie dabei immer mehr mit ihrem Partner und Teammitglied Scar in Berührung. Obwohl er ein knallharter Killer ist und auch eine Seele aus Eis zu haben scheint, fühlt sie sich zu ihm hingezogen, obwohl sie eigentlich das Gegenteil sein sollte. Steckt vielleicht mehr hinter ihm als ihr lieb ist – ist ausgerechnet der Anker, nach dem sie in ihrem Leben immer gesucht hat? Die Leidenschaft, die sie ergreift könnte durchaus eine Antwort darauf sein. „Eiskalt entflammt“ reiht sich in die lange Reihe der romantische Thriller ein, in denen die Heldin in Berührung mit einer Gruppe von Männern kommt, die alle über übersinnliche Gaben verfügen. Vor allem einer, meist derjenige mit der tragischsten Geschichte, sticht ihr dabei besonders ins Auge, ist das Deckelchen, das auf ihren Topf passt. Ob nun selbst besonders begabt und raubeinig oder nur die Dame, die erst einmal gerettet werden muss – das Ziel dieser Geschichten ist mehr oder weniger eines – die beiden Protagonisten möglichst leidenschaftlich zusammen zu bringen. Das ist auch bei diesem Roman der Fall. Die Autorin zeigt Lou zunächst in ihrem ganz normalen Lebensumfeld. Die junge Frau mag zwar beliebt bei ihren Kollegen sein, aber dennoch wird sie das Gefühl nicht los, einfach nicht dazu zu gehören, weil sie ein ihrer Meinung nach eher düsteres Geheimnis hütet. Wie so oft ist ausgerechnet der neue Partner mit dem sie am wenigsten auskommt, die Person, zu der sich die engste Bindung aufbaut. Auch Scar ist ein Mann, der Dämonen mit sich herumschleppt und ausgerechnet in Lou diejenige findet, die seine inneren Narben heilen kann. Die Geschichte ist damit vorhersehbar, wenn auch flott geschrieben und unterhaltsam gestrickt. Die actionreichen Einsätze können aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Handlung eher simpel bleibt und das Abenteuer nur dazu nutzt, um die Romanze voranzutreiben. Das macht „Eiskalt entflammt“ deshalb in erster Linie für die Leserinnen interessant, denen die Liebesgeschichte zwischen zwei verwundeten Seelen wichtiger ist als die Action und für die vor allem ein Happy End zählt, nicht unbedingt eine überraschende Handlung. Ob das in kommenden Bänden von „SGU“ so bleiben wird, ist allerdings noch nicht abzusehen, wenn auch zu vermuten.