Titel: Feuersänger Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Feuersänger ist ein junger Nithyara. Die Nithyara sind Nachfahren einer stolzen Rasse, die sich einst beim Krieg der Nachtelfen und der Lichtelfen von ihnen trennten. Sie fühlen sich als Kinder der Nacht, denen die Sterne leuchten, die ihnen Leitstrahl sind und wo sich ihre Götter verbergen. Die Nithyara beherrschen das Sternenfeuer, das ihnen von den Göttern geschenkt wurde. Mit dieser Kraft sind sie in der Lage, zu kämpfen und sich gegen ihre Feinde zu wehren.
Feuersänger wurde von seinem Clanmitglied Nachtläufer als Schüler ausgewählt. Er ist überglücklich, weil Nachtläufer so etwas wie ein Idol für ihn ist. Stolz beginnt er seine Ausbildung. Das Leben scheint für ihn nicht besser verlaufen zu können. Lediglich düstere Alpträume trüben seinen Schlaf. Der gelehrige Schüler kann während seiner ersten großen Jagd einen Streicher erlegen, eine gehörnte Katze, die nicht so einfach zu fangen ist. Der Erfolg bringt ihm die Anerkennung von Nachtläufer ein. Seine Zufriedenheit währt jedoch nicht lange, denn als er mit Nachtläufer nach Hause zurückkehrt, finden sie nur Tod und Verzweiflung. Entsetzt müssen sie feststellen, dass die Nachtelfen, Kha'da'sena genannt, in gemeinsamem grausamem Kampf mit den Schattendämonen, Shir'athana genannt, die ganze Lebensgemeinschaft vernichteten. Feuersänger kann mit einem Lied das Sternenfeuer beschwören und damit die Gegner vernichtend in die Flucht schlagen. Doch der Preis ist hoch, denn auch Nachtläufer stirbt. So ist Feuersänger allein. Er macht sich auf, andere Mitglieder seines Volkes zu suchen und vor den Shir'athana und den Kha'da'sena zu warnen. Die Wanderung ist lang und gefahrvoll. Als er von Sternenglanz gefunden wird, ist er bei weitem kein großer Held mehr. Sternenglanz kümmert sich um Feuersänger. Dessen Alpträume bleiben und er erfährt, dass auch Silbersang diese Träume erfuhr. Bald stellt sich heraus, dass Silbersang Feuersängers Seelenbruder ist.
Feuersänger ist der erste Roman, den die unter dem Pseudonym Tina Alba schreibende Autorin veröffentlichte. Der Schreibstil ist durchaus gut. Man kann das Buch schnell durchlesen, Spannung und ruhigere Textteile halten sich die Waage. Durch die Ich-Erzählung findet sich die Leserin schnell in Feuersängers Leben zurecht und kann durchaus mit seiner Homosexualität klarkommen. Was fehlt, ist die Beschreibung der Welt außerhalb der Nithyara. Vielleicht gibt es da ja nichts.
Das Buch Feuersänger wirkt auf mich eher, als sei ein Rollenspiel die Grundidee für dieses Buch gewesen. Vieles, von den Figuren über die Örtlichkeiten bis zur Handlung und dem Ende, wirkt konstruiert. Eine ungewöhnliche Idee ist die elfenähnliche Rasse der Nithyara, deren Berührung Schmerzen bereitet. Was mir persönlich nicht so gefällt ist, wenn Autorinnen über schwule Männer schreiben. Die Schwulen, die ich kenne, schlagen in den meisten Fällen die Hände über den Kopf zusammen, wenn sie die Beschreibungen lesen. Und die sexuellen Praktiken haben mit der Handlung nichts zu tun. Warum Silbersang und Feuersänger ein Paar werden, was dies zu bedeuten hat, erschließt sich dem Leser leider nicht.
Feuersänger, der Ich-Erzähler und Namensgeber des Buches, ist, wie auch Silbersang und Sternenglanz, eine interessante Person, der aber das Verhältnis zu anderen Kulturen und Völker der Welt von Tina Alba fehlt.
Wer Fantasy und Homoerotik mag, wen die dominierende Comicserie der Pinis, Elfquest, als Vorbild stört, dem wird das Buch gefallen.