Serie: Sang Royal Band 1
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Während eines Schlachtzuges wird König Alvar an der Spitze seines Heeres schwer verwundet. Wissend, dass sein Tod oder auch nur das Erkennen seiner Schwäche seine Mannen unweigerlich so demoralisieren würde, dass eine Niederlage unausweichlich ist, zieht er sich in Begleitung seines Cousins Alfred an eine abgelegene Stelle zurück, um mit seinen Verwandten, der ihm wie ein eineiiger Zwilling gleicht, die Rüstung zu tauschen. Doch kaum ist der Cousin in Besitz der Insignien der Macht, offenbart er dem schwer Verwundeten sein wahres Wesen und lässt ihn zum Sterben in der Einsamkeit zurück.
Während Alfred das Heer zum Sieg führt, findet die entstellte Einsiedlerin Batia den Todgeweihten und schleppt ihn in ihre Behausung, wo sie ihn nicht nur gesund pflegt, sondern auch ausgiebig seine Manneskraft testet.
Zehn Jahre später: Alvar lebt als geradezu furchterregender Mann ohne Gedächtnis immer noch bei Batia; aus ihrer Beziehung ist eine wunderschöne Tochter – Sambra – hervorgegangen. Eines Tages findet der ehemalige König nach einem Kampf mit einem Wolf seine Erinnerung wieder, wendet sich von der entstellten Batia ab und verstößt in seiner Wut die Tochter, um es allerdings kurz darauf zu betreuen. Dennoch lässt er seine neue Familie in der Wildnis zurück, um seinen Thron zurück zu erobern.
In Alvars Abwesenheit hat der Cousin die Königin – Violena - zum Weib genommen, wobei auch aus dieser Beziehung ein Kind hervorgegangen ist, der sadistische und grausame Rador. Als Alvar voller Wut über den viele Jahre zurückliegenden Verrat schließlich im Gemach seiner Frau auftaucht, muss er erkennen, dass nicht nur Alfred, sondern auch sie eine durch und durch verdorbene Person ist. Im Gegensatz zu seinem Cousin, den er nach kurzem Kampf enthauptet, tötet er Violena jedoch nicht, sondern gestattet ihr, weiter an seiner Seite zu leben; ihrem Sohn aber, der Zeuge des Todes seines wahren Vaters wurde, schneidet Alvar die Zunge heraus, um ihm eine Lektion zu erteilen und ihm am Verrat zu hindern.
Weitere zehn Jahr später: während eines Jagdausfluges begegnet der König tief im Wald einer jungen Frau, deren Schönheit ihn schier überwältigt. Obgleich er erkennt, dass es sich um seine Tochter Sambra handelt, können die beiden ihr Verlangen nicht zügeln. Nachdem sie miteinander geschlafen haben, entscheidet Alvar, Sambra zu seiner neuen Gattin zu machen und fordert damit nicht nur die Kirche heraus, sondern demonstriert damit gegenüber dem Hofstaat einen wachsenden Allmachtswahn.
Welch eine kraftvolle Story von geradezu klassischer Dimension, voller Gewalt und Verrat, voller Inszest und Wahn, voller Dramatik und Tragik.
Sicherlich sind die Konstellationen, Konflikte und Motive für sich genommen nicht sonderlich überraschend, da nicht nur die sogenannte Hochliteratur und das Theater, sondern gerade auch asiatische Comics ähnlich harten Tobak bis zum Abwinken bieten, aber dennoch überzeugt die schiere Wucht der relativ wortarm inszenierten Geschichte, wobei Dongzi Lius Artwork, das in den Posen Figuren, der Dynamisierung der Perspektiven und der Action, der Anlage der Physiognomien seine japanisch-chinesische Herkunft nicht leugnen kann, schlichtweg überwältigend ist; und zwar in Hinblick sowohl auf die hochrealistischen Zeichnungen, als auch die düster-erdige und doch weich und fein nuancierte Koloration.
Fazit: Shakespeare meets Sophokles meets Manhua. Mitreißend inszeniert und überwältigend visualisiert.