Serie / Zyklus: ~ Besprechung / Rezension von Christian Plötz |
Die Menschheit hat das Sonnensystem besiedelt, sämtliche Krankheiten besiegt, die Dummheit und sogar den Tod abgeschafft. Nano-Technologie und Therapien machen es möglich, dass alle Wünsche wahr werden und ein neues Paradies auf der Erde entstanden ist. Als nächstes soll der große Vorstoß zu den Sternen erfolgen. Allerdings muss dazu die Menschheit politisch und wirtschaftlich vereinigt werden. Natürlich unter der Führung der Erde ...
Das sieht die Bevölkerung des Mars unglücklicherweise ganz anders. Daher beginnt die Erde, Druck auf die hinterwäldlerischen Kolonisten auszuüben. Doch warum? Was haben die "roten Karnickel" wie sie sich selbst, in Anspielung auf ihre unterirdischen Siedlungen nennen, das die Erde braucht? Die Antwort darauf erhalten sie recht bald, als sie eine Regierung wählen, die der Erde nicht genehm ist.
Daraufhin brechen nämlich offene Feindseligkeiten aus, Siedlungen werden von Kampfrobotern angegriffen, alle Computer, die auf Terra produziert wurden, stürzen ab. Die Marsregierung wird mit einem Ultimatum dazu genötigt, alle Rechte an die Erde zu übertragen. Doch ein Gruppe von Wissenschaftlern, die "Olympier", die sich scheinbar nur mit abstrakten physikalischen Grundlagentheorien befassten, bieten der Marsregierung eine Waffe an, die so mächtig ist, dass sie die Erde vorerst zum Stillhalten zwingen kann. Die Olympier haben nämlich entdeckt, wie man die Informationsmatrix des Universums anzapfen und in ihrem Sinne manipulieren kann, z. B. einen Kontinent einfach in Antimaterie verwandeln.
Kein Wunder, dass die Erde versucht, den Mars unter Kontrolle zu bekommen, denn sie wollen solche Technologie nicht in den Händen einer unabhängigen Gruppe wissen. Damit ist sämtliche therapierte Zivilisiertheit beim Teufel, Paranoia regiert und im nackten Überlebenskampf zweier Völker geht es nur noch darum, wer als Letztes übrigbleibt.
Als die Erde diese Technologie selbst besitzt, gibt es nur noch zwei Optionen: kämpfen und wahrscheinlich sterben oder aufgeben. Doch wieder schaffen die Olympier es, eine Ausweg anzubieten. Doch dieser Ausweg scheint ganz und gar unglaublich, gefährlich und leichtsinnig. Er würde den Mars wie ihn seine Bewohner kannten für immer umgestalten ...
Anmerkung: Mal wieder ein Knaller. Das wird schon langsam zur Gewohnheit, alles zu loben, wo Greg Bear draufsteht, aber ich komme nicht umhin, es auch diesmal wieder zu tun. Das ist Science Fiction wie sie sein soll. Spannend, literarisch anspruchsvoll gestaltet, eine durchdachte Vorausschau auf die Zukunft, die dennoch mit unserem "inner space" und dessen Entwicklung (bzw. dessen Stillstand) korreliert ist. Hier hat man alles, was man braucht: Technische Visionen, eine anregende Lovestory, philosophische Fragestellungen und eine spannende Handlung. Unbedingt empfehlenswert!
Bewertung: 8 von 10 Punkten
Heimat Mars - Rezension von Sascha Hallaschka
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