Reihe: Solomon Kane Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Solomon Kane ist eine puritanischer Abenteurer, der seine Abenteuer in Europa und Afrika erlebt. Sein Erfinder war Robert E. Howard, dessen bekanntester Held, Conan, noch heute in aller Munde ist. Aber auch das weibliche Gegenstück, die Rote Sonja, ist bekannt. Beide erleben immer noch ihre Comic-Abenteuer. Zu ihnen stößt nun ein neuer Kämpfer für das Gute und die Gerechtigkeit. Seine Zeit ist das 16. Jahrhundert.
Im Schwarzwald Süddeutschlands unterwegs, muss er sich einer Räuberbande erwehren. Später findet der Prediger Kane einen Jungen an einem hastig zusammengebauten Galgen. Solomon rettet den Knaben und will den Verantwortlichen für diese grauenhafte Tat zur Verantwortung ziehen. Es ist der gefürchtete Baron von Staler. Kane macht sich also auf zum Schloss des Teufels. Unterwegs trifft er den Engländer John Silent, der auf dem Weg nach Genua ist.
Im Schloss des Teufels werden er und sein Begleiter von der persischen Gattin freundlich empfangen. Auch der Schlossherr erweist sich vorerst als ein gottesfürchtiger Mann, ganz zur Freude des Priesters. Die erste Nacht ist noch recht friedlich, wenngleich Kane ein eindeutiges Angebot von Mahasti, der Baronin, ablehnt. Unter den Fundamenten des Schlosses, so erzählt der Schlossherr, befinden sich die Ruinen eines alten Klosters, in dem das Böse einmal umging und angeblich noch immer die ruhelose Seele eines abtrünnigen Mönchs herumspuken soll. In der Zwischenzeit stellt sich heraus, dass der Dämon, der früher hier sein Unwesen trieb, den Baron beeinflusst. Angestachelt, ein Ritual an vier Altären durchzuführen, erweist sich der Baron als hilfloser, beeinflusster Mensch, der immer noch der Meinung ist, das Beste für seine Bevölkerung zu unternehmen. Weitere Dämonen tauchen auf und Kane wird zum unbarmherzigen Rächer.
Die Erzählung ist wenig Fantasy, dafür umso mehr Horror. Die fesselnde Geschichte beinhaltet alles, wofür Robert E. Howard bekannt wurde, erinnert aber eher noch an H. P. Lovecraft. Ein einsamer Held, der keine Auseinandersetzung scheut, und der auf seiner Reise von einer Auseinandersetzung in die nächste kommt. Als Priester ist Kane ein gebildeter Mann, als Kämpfer unerbittlich. Er fragt nicht, er macht. So wie Conan, der später vom selben Autor erfunden wurde.
Das Titelbild des Heftes gefällt mir nicht sonderlich, und von der Cover-Galerie bin ich auch nicht sonderlich angetan. Bis auf das Titelbild, wo Kane mit einer Pistole vor rotem Hintergrund und Kerze kniet. Dieses Bild ist unheimlich stimmig.
Die Zeichnungen im Heft sind wesentlich besser. Im Durchschnitt finden sich pro Seite sechs einzelne Bilder, gekonnt in Szene gesetzt von Mario Guevara und dem Farbgeber Dave Stewart.
Ein Nachteil: Die Übersetzung stimmt nicht. Im Schwarzwald werden die Bewohner als Hesse angeredet. Hessen liegt eindeutig weiter nördlich. Das hätte die Übersetzerin berücksichtigen müssen.
Schloss des Teufels - die Rezension von Frank Drehmel