Reihe: Otherland Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Erzählung schließt nahtlos an Berg aus schwarzem Glas an. Renie, !Xabbu, Fredericks und die anderen treffen auf dem Gipfel des Berges aus schwarzem Glas auf eine gefesselte Repräsentation des Anderen. Sie platzen in die Unsterblichkeitszeremonie der reichen alten Männer, die für das Otherland-Netzwerk verantwortlich sind. Der Wunsch der Reichen erfüllt sich nicht. Sie können den Schritt von der Wirklichkeit zum digitalen Input nicht durchführen. Den Schöpfern der vielfältigen Weltensimulation gehorcht ihr eigenes Programm nicht mehr. Der Grund dafür ist der psychopathische Gehilfe Dread. Dread ist der Gehilfe des reichsten Mannes der Welt, Felix Jongleur. Er griff das Netzwerk an und brachte es in großen Teilen unter seine Kontrolle. Die Zeremonie auf dem Berg endet in einer Katastrophe, die Menschenleben fordert. Plötzlich sind Felix Jongleur und Fredericks und !Xabbu allein auf dem Gipfel des Berges. Sie bauen Orlando ein Grab und begeben sich zusammen auf den Weg nach unten, der scheinbar endlos lange wird. Tagelang führt sie der Weg hinab, während sich gleichzeitig der Berg auflöst. Renie führt eine Odyssee durch den Bereich des Netzwerkes, der der Umsetzung seiner Phantasien dient. Die anderen Gefährten irren von einer Simulation durch die nächste, eine schlimmer als die andere, denn Dread hat mit seiner Kraft entsprechende Änderungen vorgenommen. Von der blinden Marnie kommt ein Hilferuf, denn sie ist mit Florimel T4b und anderen in einer Insektenwelt gelandet. Auch Paul befindet sich dort und wird von mutierten Asseln angegriffen. Der Hilferuf macht aber auch Dread auf die Verschollenen aufmerksam. Irgendwie scheint sich inzwischen alles aufzulösen; jede der beteiligten Gruppen steht an einer Stelle, da alles in einem diffusen Nebel zu verschwinden scheint. Die Wirklichkeit ist auch nicht viel besser, denn Renies Vater steht Seite an Seite mit Herrn Sellar den angreifenden Kämpfern der Gralsbruderschaft entgegen.
Der letzte Teil ist der wahrlich interessanteste, düsterste und in vielen Teilen gruseligste. Dafür gibt es endlich Antworten, und zwar auf alle offenen Fragen und Handlungslinien. Noch kurz vor dem absoluten Ende dreht Tad Williams die Handlung um. Was immer Herr Williams geschaffen hat, es ist ein episches Werk, denn mit seinen fast 4.000 Seiten schlägt es manche Serie um Längen. Zwar ist keines der Bücher für sich eigenständig zu lesen, doch ist es als Gesamtwerk gesehen ein eindringliches Werk. Der Leser hat Schwierigkeiten, sich in den ersten Band einzulesen. Hat er dies aber erst einmal geschafft, wird er nicht aufhören, bevor er nicht am Schluss des letzten Romans angekommen ist. Durch die Taschenbuchausgabe im Wilhelm Heyne Verlag liegt die Serie nun kostengünstig und vollständig vor. Zugreifen. ****