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Reihe: Sonea, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Mehr als zwanzig Jahre sind vergangen, seit Sonea und ihr Meister und Geliebter Akkarin Kyralia mit schwarzer Magie vor einer Invasion feindlicher Magier retteten. Doch immer noch begegnet ihr die Gilde der Magier mit Misstrauen und noch immer wird ihre Freiheit eingeschränkt. Aber sie konnte ihren Traum verwirklichen und in einem Hospital werden nun alle Menschen - ganz gleich welcher Herkunft - behandelt. Außerdem dürfen nun auch nieder Geborene Magie studieren, sofern sich das Talent bei ihnen zeigt. Doch dann kommt es zur Unruhe: In der Unterwelt Kyralias tobt ein Krieg und die Anführer-Diebe werden ermordet. Eine neuartige Droge, Feuel genannt, überschwemmt die Stadt und die Gerüchte sprechen von einem wilden Magier, die hinter all dem steckt. Währenddessen bricht Soneas Sohn Lorkin zu einer gefährlichen Mission nach Sachaka auf, um zusammen mit Dannyls dort nach vergessener Magie zu forschen.
Die Schwachstellen der Trilogie der Schwarzen Magier treten in diesem Buch wieder auf, und zwar in stärkerer Form als zuvor. Zum einen ist das die eindimensionale, naive Charakterisierung der Figuren. Canavans Figuren nehmen dem versierten Leser alle Denkarbeit ab und jede interessante Wendung wird plump von ihren Protagonisten vorweggenommen. Dies führt zum zweiten Schwachpunkt: Die Handlung ist vorhersehbar und vieles, was wohl erst im dritten Band der Trilogie passieren wird, deutet sich bereits jetzt an. Da fragt man sich schon, ob man die weiteren Bücher lesen bzw. hören soll. Und dies bringt mich zur Hörbuchfassung. Im Original heißt der Band „The Ambassador’s Mission“, doch leider ist die Mission des Botschafters fast vollständig den Kürzungen zum Opfer gefallen. Das wäre fast komisch, wenn es nicht so traurig wäre, und ich glaube, die Autorin würde die deutschen Veröffentlichungsrechte zurückziehen, wenn sie wüsste, auf welch brutale Weise ihr Buch verstümmelt wurde. Das Ganze kann nur als Paradebeispiel für eine misslungene Hörbuchproduktion hergenommen werden. Dabei ist der Vortrag von Martina Rester-Gellhaus in Ordnung, aber es kann halt nicht sein, dass ganze Handlungsstränge den wahnsinnigen Kürzungen zum Opfer fallen.
4 von 10 Punkten.