Reihe: Star Trek Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Infolge des überraschenden Rücktritts des Föderationspräsidenten Min Zife hat Nan Bacco von Cestus III eine heiß umkämpfte Wahl gewonnen und nun die neue Führung über mehr als einhundertfünfzig planetare Zivilisationen und deren Kolonien inne. Doch kaum dass sie ihr Amt angetreten hat, versinkt das Romulanische Sternenimperium im Chaos. Die ohnehin schon angespannte Lage verschärft sich, als ein remanisches Flüchtlingsschiff entdeckt wird, das mit unbekannten Absichten auf einen Außenposten der Föderation zusteuert.
Das erste Jahr der Regierung unter Nan Bacco ist nicht einfach. Nach wie vor fällt es dem Föderationsrat schwer, mit seiner neuen Präsidentin zusammenzuarbeiten. Nicht immer kann der Föderationsrat den Gedanken und Vorhaben seiner Präsidentin eine Unterstützung anbieten. Er kann vor allem die Ernennungen verschiedener Ratsmitglieder, mit denen sie Schlüsselpositionen im Rat besetzt, nicht gutheißen.
Star Trek einmal anders. Keine Mannschaft, die mit einem Raumschiff unterwegs ist. Kein Captain, der Entscheidungen fällen muss, die vielleicht die Handlungsweise der Föderation und der Sternenflotte beeinflussen. Diesmal ist es die Präsidentin selbst und ihre Politik, denn ihre Entscheidungen sind weitreichender als jede Handlung eines Sternenschiffkommandanten. Ihre zu bewältigenden Krisen und Probleme sind ein paar Nummern größer. Nan Bacco muss sich vor allem mit den Machenschaften ihres Vorgängers auseinandersetzen, einen Erstkontakt aufnehmen, nur um dabei zusehen zu müssen, wie dieser misslingt. Dagegen nehmen sich die Krisen mit den Klingonen, Romulanern und Remanern wie Kinderstreitigkeiten aus.
Präsidentin Nan Bacco wird fast wie eine Über-Frau dargestellt. Ohne Fehl und Tadel trifft sie immer die richtigen Entscheidungen. Sie ist allen anderen Personen überlegen - geistig, moralisch, theatralisch, rhetorisch. Sie ist perfekt, zu perfekt. Ihr wurden zu viele gute Eigenschaften zugeschrieben, und daher wirkt sie unglaubwürdig.
Ein anderer Punkt, der immer schon im Raum stand, war die Föderation an sich. Es wird erklärt, wie sich die Föderation aufbaut; wer trifft welche Entscheidungen und wie setzen sich die wichtigsten Entscheidungsgremien zusammen.
Der Roman Die Gesetze der Föderation von Keith R. A. DeCandido ist etwas Besonderes im Star-Trek-Universum. Er spielt hauptsächlich nicht im Weltall. Zudem ist er eine Bestandsaufnahme des gültigen Hintergrundes, der alle Romanserien miteinander verbindet. Unterschiedlichen Figuren werden erwähnt, die bereits in den Romanen auftraten. Genauso wird Bezug auf verschiedene Romane und deren Handlungen genommen. Die Gesetze der Föderation wird daher zu einer Art Handbuch mit Handlung. Darauf abgestimmt werden die nächsten Romane in sich stimmiger und hoffentlich auch vielfältiger.
Die Gesetze der Föderation - die Rezension von Jürgen Eglseer