Reihe: Star Trek - Next Generation, 4. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Ein Gegner, der so unbeugsam ist, dass man mit ihm nicht vernünftig reden kann. Die gesamte Rasse denkt mit nur einem Verstand und strebt auf ein einziges Ziel hin: sich unsere biologischen Besonderheiten anzueignen und jegliche Individualität auszulöschen, um jedes lebende Wesen zu Borg zu machen.
In über zwei Jahrzehnten ist der Föderation keine größere Bedrohung begegnet. Zweimal entsandte die Sternenflotte bereits zahllose Raumschiffe, um sich ihnen entgegenzustemmen. Die Borg wurden aufgehalten, der Preis in Blut bezahlt. Die Menschheit atmete erleichtert auf und nahm an, dass sie nun sicher war. Mit der Zerstörung der Transwarpverbindungen glaubte die Föderation, den finalen Schlag gegen die Borg ausgeführt zu haben.
An den Rand der Auslöschung getrieben, kämpfen die Borg nun um ihre bloße Existenz, um ihre Kultur. Die alten Regeln und Annahmen, wie das Kollektiv handeln sollte, gelten nicht mehr. Jetzt tötet es erst und assimiliert später. Doch ihr eigentlicher Plan ist noch viel größer. Die kybernetischen Organismen scheinen unaufhaltsam.
Die Borg stellen ein Ultimatum: Sie fordern die Auslieferung von Jean-Luc Picard und Seven of Nine. Verzweifelt befiehlt das Oberkommando Picard, ins Sol-System zu fliegen, um sich den Borg zu ergeben. Doch er widersetzt sich dem Befehl. Er sieht eine letzte Chance ...
Bis zum Film Der erste Kontakt waren die Borg überaus bedrohliche Gegner. Doch während der stilistisch und intellektuell einfach strukturierten Reihe Voyager wurden sie eher eine Landplage. Häufig anzutreffen, nicht wirklich gefährlich und immer wieder gut, um ein wenig Abwechslung zu bieten, nachdem die wirklich guten Ideen für die Serie nach der ersten Hälfte der ersten Staffel ausgegangen waren.
Im vorliegenden Roman haben wir eine Vice-Admiralin Janeway und einen Captain Picard, eine Seven of Nine und viele andere mehr, so dass sich eine der ‚gefürchteten’ Cross-Over-Romane ergibt. Ach ja, da gibt es dann noch den 17. Buchstaben als Lebewesen.
Die Borg sind wieder einmal mehr auf dem Weg in den Alpha-Quadranten. Und haben nichts Besseres zu tun, als nach Picard und Seven zu fragen. Der Grund ist wirklich banal. Dennoch schafft es Peter David, aus dieser halbgaren Idee eine spannende Geschichte zu schreiben.
In Heldentod scheppert es gewaltig zwischen den einzelnen Besatzungsmitgliedern. Keine heile Welt mehr, kein ‚familiäres’ Zusammengehörigkeitsgefühl. Auf der U.S.S. Enterprise öffnet sich eine tiefe Kluft zwischen den alteingesessenen und den neuen Sternenflottenoffizieren.
Peter David bewies, warum er zu den besseren Autoren der Star-Trek-Reihe gehört. Er schreibt fesselnd und unterhaltsam. Allerdings bleibt die Beschreibung einer Meuterei auf der U.S.S. Enterprise eher flaches Geschreibsel. Die Meuterei ist etwas an den Haaren herbeigezogen und völlig unglaubwürdig. Der Rest der Geschichte liest sich flüssig und die Charaktere sind interessant. Neben Seven of Nine haben noch weitere Personen ihren Auftritt, etwa Spock, mit dem ich nun wirklich nicht gerechnet hätte. Im Gegensatz zu den früheren Romanen muss nicht jedesmal am Ende die Ausgangssituation wiederhergestellt werden.