Reihe: Fortsetzung zu "Weltengänger" Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Kirill wusste nicht, was ein Funktional ist, bis er selbst zu einem wurde: ein Mensch mit einer Funktion und übersinnlichen Fähigkeiten. Als Wächter von Toren zu anderen Welten begehrte er auf und forderte die unbekannten Machthaber heraus. Er tötete ein Funktional und besiegte den Kurator, den mächtigsten Funktional der Erde. Kirill verlor seine Fähigkeiten, gewann aber seine Freiheit zurück, denn einem Funktional ist es unmöglich, sich eine bestimmte Entfernung von seiner Funktion zu enfernen (normalerweise ein paar Kilometer). Doch Kirill muss feststellen, dass man ihn nach wie vor verfolgt. Nur knapp entgeht er einer Falle, und nun wird ihm klar, dass es nur die Flucht nach vorne gibt. Er muss die Hintermänner identifizieren und herausfinden, was hinter der ganzen Geschichte mit den Funktionalen steckt. Die Spur führt zu den verschiedensten Welten, die alle veränderte Kopien der Erde sind, wobei Kirill inzwischen überzeugt davon ist, dass auch die Erde eine Kopie von etwas ist, das er sucht: die geheimnisvolle Welt Arkan.
Weltenträumer ist die Fortsetzung zu Weltengänger und setzt die Geschichte genau dort fort, wo der Autor geendet hatte. Wie schon beim ersten Roman beginnen die Kapitel - und das ist für einen SF- oder Fantasy-Roman schon etwas Besonderes - mit philosophischen Gedanken Kirills. Auf eine sehr russische Art ist Sergej Lukianenko ein Philosoph und in der Fortsetzung gelingen ihm diese Einwürfe besser als bei Weltengänger, wo das Ganze hin und wieder einen naiven Unterton hatte. Die Geschichte selbst hat mir auch etwas besser gefallen als bei Band 1. Der rote Faden war deutlicher erkennbar und konsequenter trieb der Autor die Geschichte dem Höhepunkt gegen Ende entgegen. Manches wirkt nicht unbedingt glaubhaft, wie z. B. die Tatsache, dass Kirill mit jedem reden kann, obwohl er ja nicht mehr über seine Funktional-Fähigkeiten verfügte, oder dass Kirill immer wieder im letzten Augenblick einer Gefahr entkommt. Aber dies stört nicht den Lesegenuss dieses recht spannenden und unterhaltsamen Romans, der besonders dann glänzt, wenn der Autor seine parallelen Welten beschreibt.
7 von 10 Punkten