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Titel: Der Clan der Rassisten
Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
Seargeant Frank Willis und seine Teenager-Tochter Shelly haben sich nach einer etwas chaotischen Kennlern-Phase mittlerweile zusammengerauft. Dennoch kann der Star der Gruppe für Taktische Intervention sich nicht wirklich um sein Mädchen kümmern, sodass Shelly behütet von ihrem kleinen Roboter Vektor ihren ersten Tag an der Universität allein überstehen muss. Als Mensch nimmt sie dabei unter den Aliens eine Ausnahme-Stellung ein, weil die Menschheit nicht nur kein Mitglied der interstellaren Konföderation ist, sondern in weiten Teilen des Stadtplaneten Primor nach wie vor regelrecht gehasst wird.
Eine pogromartige Stimmung greift um sich, als die Botschafterin der Menschen, Sarah Terson, auf Primor eintrifft, damit nach endlosen Verhandlungen die Aufnahme der Menschen in die Constelnations durch die Symbiose der Frau mit der Primordialen Entität im Herzen der Welt besiegelt werden kann, indem ihr Genom als biologische Unterschrift unter den Beitrittsvertrag dient. Willis erhält angesichts der Zustände auf Primor den Auftrag, Sarah bis zur Zeremonie zu schützen; ein Auftrag, der schon bald in ausufernder Gewalt mündet, denn humanophobe Rassisten schicken ihre Attentäter, um der Botschafterin den Garaus zu machen, und Willis schlägt mit der ganzen Kraft seiner cybernetischen Möglichkeiten zurück.
Für Shelly hingegen läuft es wider Erwarten gut, da sich ein Kommilitone, Nygo, ihrer annimmt; jedoch, wie sich herausstellt, nicht ohne Hintergedanken. Weniger erfreulich ist das, was das Mädchen im Zuge eines unfreiwilligen Ausflugs in die untersten Ebenen des Stadtplaneten über die Situation der Menschen erfährt.
Die Lage eskaliert, als die Zeremonie kurz bevor steht. Nicht nur dass Shelly über Nygo die Wahrheit erfährt, sondern Willis kann auch nicht verhindern, dass die Botschafterin schwer verletzt wird und damit die Symbiose in Gefahr gerät.
Obgleich die Story relativ einfach konstruiert sowie unterm Strich nicht ausgesprochen originell ist und die einzelnen Handlungsstränge klar nebeneinander herlaufen, wirkt das Geschehen auf Grund des exotischen SF-Handlungsrahmens, der Vielzahl der Ereignisse und der lockeren Dialoge intensiv und dicht. Nach wie vor kommen die beiden Hauptfiguren sowie der kleine Roboter Vektor äußerst sympathisch daher, was der Geschichte trotz des actionenreichen und bei Lichte betrachtet beklemmenden Hintergrundes eine angenehme Leichtigkeit verleiht.
Anders als die vergleichsweise einfache Story ist das Artwork vielschichtig, komplex, farbenfroh, detailreich und stellt eine perfekte Umsetzung des exotischen Hintergrundes dar. (Und mir kann keiner erzählen, dass der Schauspieler Bruce Willis nicht für die Figur des Frank Willis sowohl äußerlich als auch vom erzählerischen Gehalt her Pate gestanden hat).
Fazit: Leichte, spannende, exotische und atmosphärisch dichte Science Fiction, die einfach nur gute Laune macht und damit bestens unterhält.