Titel: Blutportale Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Auf 666 Seiten (wie aufschlussreich) entführt uns Markus Heitz in eine altbekannte Welt mit einem jahrtausendealten Dämon. Der Roman ist in vier Teile aufgegliedert: einen sehr blutigen Prolog, das Buch „En Garde“, das Buch „Touché“ und den abschließenden Teil „Revanche“.
Saskia wacht auf in einem dunklen Raum. Das ist an sich nicht ungwöhnlich - eher der Zustand, in dem sie sich befindet, und der kopflose Liebhaber. In diesem Fall ist der Begriff kopflos wörtlich zu verstehen, denn Patricks Kopf rollt ihr zwischen die Beine. Und damit beginnt ihre Panik, denn das Blut fließt heftig. Die Niagara-Fälle sind ein ein armseliges Rinnsal dagegen. (Okay, ein wenig übertrieben ist der Vergleich schon). Sie geht durch die Räumlichkeiten und kann das, was sie sieht, nicht verstehen.
Im ersten Buch blenden wir um zu Will, einem Floristen, der gerade einem Mann einen Blumenstrauß band, der diesen mit seinen rosa Blüten zu schwul findet. Sagt ein Schwuler. Will ist wie Saskia ein leidenschaftlicher Fechter und würde so einen anstrengenden Kunden mit seiner Stichwaffe am liebsten ...
Wie dem auch sei. Im Laufe der spannenden Handlung erfahren wir mehr über die Beziehung zwischen Will Gul und Saskia. Ihr einfaches Leben ändert sich, als Saskia gegen den geheimnisvollen Maître antritt.
Es ist eine reinigende Handlung. Duellieren reinigt die Seele, man wird alle Rachegelüste, den ganzen Hass, los dabei.
Rudi van Oeveren, Maître (Fechtmeister)
Kaum ist der Kunde weg, tritt die Immobilienmaklerin Hansen auf den Plan. Sie will das Haus, in dem Will wohnt, für einen ihrer Kunden erwerben. Aber Will ist selbst dort nur der Verwalter. Für diese Verwaltungstätigkeit darf er kostenlos wohnen. Er ahnt nicht, dass es in dem Haus eine geheimnisvolle Kammer gibt, in der ein Artefakt verborgen ist. Über die Maklerin bekundet nun eine Gruppe ihr Interesse an dem Haus (eher nebensächlich) und dem Artefakt (hauptsächlich). Mit dem Artefakt in ihren Händen will die Gruppe ein Blutportal öffnen und der Menschheit die Segnungen des Chaos angedeihen lassen.
Markus Heitz wird von mir schon fast mit schöner Regelmäßigkeit mit seinen aktuellen Büchern vorgestellt. Seit seinen ersten Romanen betrachte ich mir sehr genau, was der Saarländer Autor so alles schriftlich von sich gibt. Seine im Knaur Verlag erscheinenden Thriller ähneln stark den alten Gruselromanen. Es ist mir jedoch wichtig, dass der Artikel beachtet wird. Manch einer wird vielleicht den Roman in Richtung Splatter-Romane abschieben wollen. Das ist er trotz des Blutdurstes nicht. Sein vorliegender neuer Roman beginnt wie Splatter-Punk (also nichts für zartbesaitete Gemüter) und sorgt dafür, dass der Grusel den Leser bereits zu Beginn richtig packt. Im anschließenden ersten Buch geht es dann erst einmal beschaulicher zu. Dieser Zustand ist jedoch nicht von langer Dauer.
Besprechung des Buches von Anke Brandt