Serie / Zyklus: Shayazur 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Shayazur ist eine ganz besondere Welt. Auf diesem Planeten leben Wesen, die entfernt an Menschen erinnern, aber in Wirklichkeit eher intelligente Tiere sind. Sie selbst nennen sich die "Kinta". Das ist der Sammelbegriff für die erdverbundenen und wissenden Schildkröten, die Heiler und Beschützer spielenden Bären, wilden Löwen, friedliebenden und grazielen Gazellen, arroganten und intellektuellen Vögel, die tricksenden und clownesken Echsen, Wölfe als Jäger und die Schweine für's Grobe. Zusammen bilden die acht Stämme die Einheit der Völker.
Zu Ehren der Ahnen findet jedesmal, wenn sich alle acht Monde treffen, das ist alle acht Jahre, ein Wettlauf statt. Bisher starteten die langsamen Schildkröten nicht, sondern waren nur Ausrichter dieser Veranstaltung. Doch diesmal ist alles anders. Die Löwen hatten ein Findelkind gefunden und den Schildkröten zur Aufzucht überlassen. Jetzt soll Cren für die Schildkröten starten. Aber... Cren ist ein Mensch. Natürlich geraten die beiden Häuptlinge der Schildkröten und der Vögel aneinander. Beide wissen um die Herkunft des jungen Cren, doch gerade ihn hatte man im Ungewissen über seine Herkunft gelassen.
Während des Wettlaufes wird der Löwe vom Vogel aufgestachelt und überfällt Cren. Da niemand in der Nähe ist, denkt er, er könne den Menschen unschädlich machen und verschwinden lassen. Aber in diesem Augenblick kommt ihm eine Schlange mit Frauenoberkörper dazwischen und schlägt den Löwen nieder, während sie den Menschen, den sie LuLu nennt, in Sicherheit bringt. Während Sapiti, wie sie sich nennt, ihn in Sicherheit bringt, sieht Cren seltsame Höhlenzeichnungen seiner Vorfahren und das weckt damit seine Neugier.
Das ist erst der Anfang einer interessanten Geschichte, die auf vier Comic- Alben ausgelegt ist. Die Handlung ist mal wieder das, was neudeutsch als Queste bezeichnet wird. Cren, das Menschenkind sucht das Geheimnis seiner Herkunft aufzudecken. Dabei erinnert er an eine Mischung zwischen Tarzan und Mogli. In welche Richtung sich die Figur entwickeln wird, ist noch nicht abzusehen. In der ersten Auflage befinden sich zusätzlich acht Seiten Portfolio, die zeigen, wie der Comic entstand.
Christian Turk, geboren am 23.10.1973, fiel mir bereits bei der Ideenschmiede Paul und Paul auf. Zwar gefiel mir sein Comic Gitta Goblinson nicht besonders, doch Die Vergessenen, an denen auch Perry Rhodan-Titelbildzeichner Swen Papenbrock beteiligt war, gefiel mir um so besser. Seine Vorbilder sind unter anderem Jeff Smith, Alan Davis und Will Eisner. Viele der Einflüsse lassen sich nicht verleugnen und sein Cren hat sehr viel Ähnlichkeit mit Walt Disneys Tarzan. In jedem Fall liegt ein wundervoller Comic vor. Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch. Die Zeichnungen beeindrucken durch einen eigenen Stil, die Geschichte ist unterhaltsam, spannend und voller netter Personen, die durch einen eigenen grundlegenden Wesenszug auffallen.