Serie / Zyklus: Batman Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der Comic gliedert sich in vier Sinneinheiten:
Die Rückkehr (Batman entschließt sich, erneut das Cape überzuziehen und gewinnt seinen ersten Kampf), der Triumpf (Batman bezwingt den übermächtigen Gegner), die Jagd (die Polizei jagt Batman wegen Mordes), der Fall (Batman stirbt im Kampf gegen Superman).
Was soll man zu dieser Geschichte sagen? Dass sie ganz große Comickunst ist? Dass The Dark Knight Returns ein Meilenstein amerikanischer Comicgeschichte ist? Fest steht, dass man diese Geschichte gelesen haben muss, und zwar aus vielen Gründen. Frank Miller ist zweifellos einer der wichtigsten Comicautoren der 80er, und auch als Zeichner ist sein Ruf hervorragend. Neben Batman hat er auch Daredevil und Wolverine in ganz neue, moderne Richtungen gelenkt. Doch eben diese Batman-Geschichte ist außergewöhnlich. Ein alternder Superheld, der von der Gesellschaft abgelehnt wird? Das war ein ganz neues Konzept. Und ganz ohne Zweifel war der Einfluss dieses Comics enorm für den gesamten amerikanischen Comicmarkt.
Doch The Dark Knight Returns ist auch ein Zeitdokument. Es ist ein typischer Comic der 80er Jahre. Die Story ist pessimistisch und düster und geprägt vom auslaufenden kalten Krieg. Reagan als Präsident hat einige Auftritte, und ganz Gotham City ist ein Spiegelbild der 80er. Das muss man sich vor Augen führen, wenn man den Comic liest, denn manches kommt einem heute komisch vor. Würde Miller den Comic heute, fast 20 Jahre später, schaffen, würde dieser ganz anders ausfallen. Aber genau das macht diesen Comic so interessant: Er enthält die Essenz der Comickunst der 80er.
Nichtsdestotrotz ist die Geschichte großartig und vermag den Leser von heute genauso zu faszinieren wie damals. Vor allem diese Geschichte und der daraus folgende Erfolg waren mit Grund dafür, dass Tim Burton seine düstere Version von Batman ins Kino bringen durfte.
9 von 10 Punkten.