Serie / Zyklus: Forgotten Realms Titel: ~ Originaltitel: Once Around the Realms Autor: Brian Thomsen Übersetzung: ~ Verlag / Buchdaten: Amerikanisches TSR-Taschenbuch, 1995, 297 Seiten + Appendix Eine Rezi von Wiebke Schiefelbein (ElvenArcher) |
Volothamp Geddarm ("Volo" für seine Leser), Reisender, Autor, Renaissancemensch der Reiche, war dafür bekannt bei Gelegenheit anzugeben und noch öfter zu wetten. Als dann eine Diskussion in seiner Gegenwart darüber, wer der größte Reisende der Vergessenen Reiche geführt wurde, mußte er doch seinen hart erarbeiteten Ruf verteidigen - egal mit welchen Konsequenzen.
Und so fanden sich Volo und sein Zufallsgefährte Passepout auf einer großen Tour - wie es sie niemand in Toril je zuvor erlebt hatte - wieder. Von Chult nach Kara Tur, von Suzail in den Schimmernden Süden, selbst vom Land der Toten bis nach Maztica, Volo und Passepout reisen um den Globus... ohne zu ahnen, daß diese einfache Wette nur die Maske für eine dunkle Verschwörung ungeahntem Ausmaßes ist.
Jules Vernes In 80 Tagen um die Welt mußte für dieses Buch herhalten und es ist eine gelungene Hommage an den französischen Romancier geworden. Wenn auch Volo trotz der Wette etwas andere Beweggründe hat seine Reise anzutreten und sein Gefährte nicht der loyale Diener ist wie bei Verne, sondern ein unfähiger Halunke, so verspricht gerade dieses Duo Infernale eine interessante Reise.
Es ist mal schön, dem sonst in den Forgotten Realms-Büchern meist nur am Rande auftretenden Volo mal ein ganzes Buch gewidmet zu sehen und es ist spannend herauszufinden, ob er nur ein Großmaul und Angeber ist oder tatsächlich der große Reisende, als der er sich immer bezeichnet.
Auch all die anderen Figuren aus Vernes Buch tauchen in der einen oder anderen abgewandelten Form auf und was bleibt einem anderes übrig als zu schmunzeln oder gar lauthals zu lachen, wenn die beiden die "indische Prinzessin" finden, die in diesem Fall die vorlaute und wehrhafte Tochter eines Adligen ist und als Geisel festgehalten wird. Wobei ihr Entführer froh ist, sie los zu sein und Volo nicht ahnen konnte, was da auf ihn zu kommt...
Die Story ist bekannt und damit ein wenig vorhersehbar, aber gut umgesetzt in das Fantasy-Genre und die Welt der Vergessenen Reiche. Der Stil ist eher knapp und lebt von seinen schlagabtauschartigen Dialogen.
Es ist eine leichte Nachmittagslektüre, über die man sich nicht den Kopf zerbrechen, sondern sie einfach genießen sollte.
Eine schöne Ergänzung ist der Anhang mit einer Auflistung und Erklärung der Dramatis Personae.
8 von 10 Punkten!
- März 2004 -
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