Serie/Zyklus: Green Rider, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Wiebke Schiefelbein (ElvenArcher). |
Inhalt:
Die junge Karigan G'ladheon, Tochter eines reichen Händlers, wird von ihrer Schule verwiesen, weil sie sich gegen einen jungen Aristokraten zur Wehr gesetzt hat. Auf dem Weg nach Hause findet sie einen sterbenden Meldereiter des Königs von Sacordia. Sie verspricht dem sogenannten Grünen Reiter, an seiner Stelle eine wichtige Botschaft an den Hof des Königs zu bringen, und wird so selbst zu einem Grünen Reiter. Sie ahnt nicht, welche Verantwortung und Macht sie damit auf sich geladen hat.
Aber Karigan hat sich nicht nur die Verantwortung für diese Mission aufgeladen, auch mächtige Feinde sind nun auf ihrer Spur. Allen voran Der Graue, der mit schwarzen, seelenfressenden Pfeilen seine Opfer und jetzt auch sie jagt. Sein Ziel ist aber nicht nur der Umsturz des regierenden Königs, er will das Reich Sacordia zurück in ein Dunkles Zeitalter stürzen ...
Fazit:
Vor diesem Buch hatte ich den Namen Kristen Britain noch nicht gehört und gekauft habe ich es eh nur aus der Not heraus, um mein Vierteljahressoll beim Englisch Book Club so günstig wie möglich zu erfüllen. Um so angenehmer war es festzustellen, dass sich dieser Roman flüssig und spannend wegliest.
Die Story ist recht einfach gestrickt, birgt aber einige erfrischende 'Neuerungen', sofern man das von einem Fantasy-Roman überhaupt noch behaupten darf - vielleicht sind es eher einige originelle Variationen. Dazu kommen einige zarte Ähnlichkeiten zum Herrn der Ringe, die aber wohltuend im Hintergrund bleiben. Und nein, es treten keine Hobbits oder Zwerge auf, nur die Elben scheinen in Form der Eletians aufzutreten, was aber nicht sonderlich breitgetreten wird.
Die Welt, die hier erschaffen wurde, ist eine Fantasy-Welt am Anfang der industriellen Revolution, und sie ist gründlich durchdacht - eine realistische Welt, die durchaus existieren könnte.
Der Hauptteil des Buches beschäftigt sich mit dem Weg der eher unwilligen Grünen Reiterin Karigan und ihrem Erwachsenwerden. Schön ist, dass der Charakter langsam erwachsen wird und nicht von Null auf Hundert alles kann; eher schafft sie ihren Weg nur durch pures Glück und eine gehörige Portion Zivilcourage. Sowie mithilfe einiger Freunde, von denen nicht alle mehr unter den Lebenden weilen, und kleiner magischer Hilfsmittel, von denen Karigan nicht wirklich weiß, wie sie funktionieren. Die Autorin schafft es zudem, auch die Nebencharaktere mit Leben und Hintergrund zu versehen, sodass das Ganze eine runde Sache wird.
Am Ende beschleunigt Kristen Britain leider die ganze Sache etwas, so als hätte sie gedacht, dass sie zuviel Zeit / Seiten für die Reise vertrödelt habe, und rafft die Ereignisse etwas zusammen, damit das Königreich noch zum Ende gerettet werden kann. Dabei greift sie dann auf ein paar Klischees zurück, aber behält glücklicherweise ihren lockeren, ungezwungen Schreibstil bei, der dem Leser diese Welt & ihre Protagonisten bildhaft vor Augen führt.
Dieses Buch ist der erste Teil einer Reihe, die mit dem Buch First Rider's Call fortgesetzt wird. Und das inhaltlich passende, umlaufende Cover wurde von Keith Parkinson geschaffen.
Der magische Reiter - die Rezension von Rupert Schwarz
Green Rider ist in Deutschland unter dem Titel Grüner Reiter bei Droemer Knaur erschienen.
8 von 10 Punkte.
- Februar 2004 -