Titel: Die Seele der Elben Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Der Halbelf Lluigolf wächst in Weidenheim auf, doch verschlägt es ihn bald in die Residenz der Mark Raakus. Die Residenzstadt Raakus, die der Mark ihren Namen gab, wird für ihn zu einer neuen Heimat. Da die Lebenshaltungskosten in einer Stadt hoch sind, sollte man eine Ausbildung besitzen und einen Job. Beides hat Lluigolf nicht. Lluis verleugnet in der Stadt sein Erbe, weil er unter Menschen lebt und die Elben meist als schlechte Personen angesehen werden. Der schlechte Einfluss fällt auch bei Lluis auf fruchtbaren Boden. Zuerst erhält er eine Ausbildung zu einem Taschendieb und Einbrecher. Und wie heißt es so schön: Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Daher sitzt er bald in der Patsche. Der Einbruch in das Stadtschloss ist keine gelungene Idee. Lluis lernt die Prinzessin Vanadel kennen, den Musiker und Hofnarren Garness. Aber auch den adligen Elben Uldis und seine wunderschöne, aber auch etwas geheimnisvolle Tochter Chaantrea. Diese hat es ihm besonders angetan und er verfällt ihr. Dabei ist die langlebige Elfin nur an einem interessiert: seiner Seele. Als Seelentrinkerin will sie ihm seine Seele abspenstig machen, damit sie nicht nur langlebig, sondern unsterblich wird. Um sich ihren Traum von der Unsterblichkeit zu erfüllen, soll Lluis ihr nächstes Opfer werden. Kaum ist er in ihren Fängen, macht sich die kleine Gruppe seiner neu gefundenen Freunde, allen voran Trurre, auf den Weg, ihn zu befreien. Aber Eile tut Not. Das Ritual soll nämlich sehr schnell durchgeführt werden. Aus diesem Grund wird die Zeit eng.
Im vorliegenden Band erfährt der Leser, wie sich das Landei, der Halbelf Lluigolf, kurz Lluis genannt und der verstoßene Zwergenprinz und Zwergenmagier Trurre Silberzunge kennen lernen. Dies sind aber auch die einzigen wichtigen Personen mit Wiedererkennungseffekt. Damit ist dieser Roman von Susanne Gerdom der Vorgänger zum 2007 erschienenen Buch Elbenzorn. Für einen Leser, der Elbenzorn kennt, ist dies möglicherweise etwas verwirrend. Leider steht das aber auch nirgends im Buch. Trotz des Elbentitels spielt der Roman fast ausschließlich im Menschenreich und die Hauptfigur ist ein Halbelf, der sich als Landei outet und sich in der fremden Stadt zurechtfinden muss. Was mich zur Annahme führt, dass der Roman möglicherweise gar kein Elbenroman ist, sondern ein umgeschriebener Roman, der in einem Menschenreich spielte.
Die Probleme, die Susanne Gerdom ihre Figuren lösen lässt, wirken aus meiner Sicht etwas gekünstelt. Die Geschichte wird vom Frar Scriptor Tijan erzählt, mit dem Nachteil, dass sich die Erzählweise ändert und einen Bruch darstellt. Persönlich finde ich den Wandel völlig unpassend.