Autor: unbekannt
Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer
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Eigentlich sollte man wissen, das heutzutage im Internet alles möglich ist. Doch dessen nicht bedenkend, stiess man auf einer Internetseite auf eine PDF-Version des fünften Bandes der Harry Potter-Serie, und dass noch vor der offiziellen Veröffentlichung.
"Wo die den nur herbekamen", habe ich mich gefragt, mit den Schultern gezuckt und das Teil auf die Festplatte geladen.
Zum Ende des vierten Bandes wurde man ja mit der immer grösser werdenden Problematik Voldemores konfrontiert, die Auseinandersetzung mit dem bösen Zauberer, der die Macht über die magische Welt an sich reissen möchte, näherte sich ihrem Höhepunkt. Und so endete der vierte Band auch mehr oder weniger offen und nährte die Spannung und die Erwartungshaltung auf den fünften Band.
Harry Potter wird im fünften Jahr auf Hogwarts mit vielen neuen Herausforderungen konfrontiert - so muss er sich in der Schule den Zwischenprüfungen unterziehen, das übliche Quidditch-Turnier steht an und zudem scheint seine bisher vergebliche Liebe zu einem Mädchen endlich erhört zu werden.
Potter erfährt, dass er Mitglied des Ordens der Phoenixe ist, ein uralter Gehimbund, dessen Mitglieder einmal in ihrem Leben die Kraft besitzen, Sterbende oder Tote zum Leben zu erwecken. Seine Mutter, so erfährt er von der neuen Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste Figgs, war ursprünglich auf der dunklen Seite Voldemores, bis sie sich aus Liebe zu seinem Vater, James Potter, abgewandt und sich der guten Seite angeschlossen hat. Ursprünglich war mit ihr vereinbart worden, dass sie Harry Voldemore ausliefern soll, hat sich dann aber mit den bekannten Folgen geweigert.
Voldemore plant nun, Harrys Mutter zum Leben zu erwecken, um sie als mächtige Hexe auf Seiten der dunklen Macht einzusetzen.
Harry und seine Freunde wollen ihm natürlich zuvorkommen und versuchen ihrerseits, das Skelett an sich zu bringen und das Wiederbelebungsritual zu starten.
Am Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Voldemore muss Harry einige für ihn sehr unangenehme Wahrheiten von ihm erfahren, und wird mit dem Verlust einiger seiner besten Freunde konfrontiert...
Bis der neue Band 5 im hiesigen Buchladen lag und ich zufälligerweise darin herumgeblättert habe, fiel mir keineswegs auf, das dieser oben besprochene Text nicht aus der Feder von Rowling stammt, sondern wohl ein Fan die mehreren Jahre zwischen Band 4 und 5 für eine eigene Version der Geschichte genutzt hat. Diese ist allerdings keineswegs schlecht, der Unbekannte hatte viele gute Ideen, schrieb humorvoll und spannend - bis auf einige kleinere Sachen, die etwas weit hergeholt sind - aber das findet man auch bei den Originalen immer wieder.
Auf immerhin 350 Seiten lieferte der Fan zwar nicht die von mir erwartete Originalgeschichte, aber immerhin eine vergnügsam zu lesene Alternativversion von The Order of the Phoenix.
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite von J. K. Rowling.
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