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Serie / Zyklus: Amnion-Zyklus, Band 5
Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Der Konflikt zwischen Holt Fasner und Warden Dios bzw. zwischen den Menschen und den Amnion ist endgültig eskaliert. Als das Amnion-Schiff bei der VMKP-Zentrale erscheint wird klar, dass von jetzt an mit höchsten Einsätzen gespielt wird. Zwar ist das Amnion-Schiff auf Dauer nicht in der Lage, gegen die Defensivkräfte der Erde zu bestehen, doch davor ist es durchaus in der Lage, die VMKP-Zentrale wie auch den Regierungsrat zu vernichten und damit die Menschheit schwer zu treffen. So muss sich Warden Dios selbst als Geisel überstellen, bis die Forderungen der Amnion erfüllt werden: die Auslieferung von Morn und Davis Heyland, Vector Shaheed und Angus Thermopyle. Doch dies sind die einzigen Menschen, die die Menschheit noch vor den Amnion retten können. Und nicht nur die Amnion bedrohen die Menschheit: Holt Fasner will die uneingeschränkte Macht, und um dieses Ziel zu erreichen, ist im jedes Ziel recht.
Der Roman setzt nach einem etwas schwachen Anfang das Tempo der Vorgängerbände fort. Während in den anderen Bänden der Schwerpunkt auf Action lang, wird dieser Band von Politik, Intrigen und Verhandlungen dominiert. Die Ereignisse überstürzen sich und der Leser wird wiederum mit einigen überraschenden Wendungen konfrontiert. Der Titel deutet zwar an, dass Fasner und Dios - die gottgleichen Protagonisten dieses Werks - am Ende des Buchs gefallen sein werden, doch das Schicksal von Morn, Angus und Davis sowie der gesamten Menschheit steht noch in den Sternen.
Das Interessante an diesem Band ist, dass sich die Menschheit gleichzeitig zwei sehr schweren Krisen stellen muss: einer äußeren Gefahr und einer inneren Gefahr. Denn gleichermaßen wie der Konflikt mit den Amnion spitzt sich auch die Lage auf der Erde zwischen dem Regierungsrat und einem vollkommen machtbesessenen Holt Fasner immer mehr zu.
Abschließend sei gesagt, dass der Band die Geschichte zu einem gelungenen und sinnvollen Ende bringt. Es zeigt sich, dass die Geschichte von Anfang an durchkonzipiert war und Donaldson nicht ins Blaue geschrieben hat (was leider nur zu häufig vorkommt).
Nicht alle Handlungen und Persönlichkeitsentwicklungen der Protagonisten sind nachvollziehbar, aber letztendlich bietet der Zyklus ein Werk, das sich wie eine Oper präsentiert und in dem jedes Buch wie ein Akt wirkt. Schon allein das macht den Zyklus interessant und lesenwert.
8 von 10 Punkten.