Reihe: Das verbotene Eden, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Melanie |
“Magda und Ben” ist der letzte Band der Trilogie “Das verbotene Eden”. Und zumindest die Reihenzugerhörigkeit kann man auf den ersten Blick erkennen: Auch bei Magda und Ben ist die Gestaltung von Autorenname und Titel identisch zu den beiden vorangegangenen Bänden auch auch die bekannte Karte ist im Hintergrund zu erkennen. Einzig Farbe – und natürlich die zwei Protagonisten – unterscheiden das Cover von “Magda und Ben” von denen der zwei änderen Bänden.
Eine schwere Grippeepedemie mit tödlichen Ausgang bedroht Europa. Zum Glück ist bereits ein neues Impfmittel auf dem Markt, das diese Epedemie abwenden soll. Auch Magda und Ben lassen sich impfen, mit fatalen Nebenwirkungen: Ohne Vorwarnung steckt Ben plötzlich ein Messer im Bauch – und Magda ist auf der Flucht.
65 Jahre später leben Männer und Frauen getrennt und steuern nach jahrelangen zerbrechlichen Frieden auf einen Krieg zu. Die ersten Keime neuer Liebe sind das einzige, was diesen Krieg noch aufhalten kann.
In “Magda und Ben” führt Thomas Thiemeyer den Leser noch einmal zu den Anfängen der Welt, wie sie die Protagonisten von “Das verbotene Eden” kennen. Er führt den Leser in unsere Welt, zu moderne Telekomunikation, langweiligen Schuluntericht und typischen Freizeitaktivitäten. Eine unbeschwerte Welt, in der man sich als Leser zu Hause fühlt – und damit umso härter von den Veränderungen, die sich dort bemerkbar machen getroffen zu werden. Mich hat die plötzliche Agressivität zwischen Männer und Frauen jedenfalls wirklich geschockt. Schon die erste Eskalation auf dem Sprungturm eines Freibads war einfach nur schrecklich. Das von Magda gegen Ben geführte Messer hat mich dann nur noch sprachlos zurückgelassen. Umso mehr, nachdem man als Leser in den vorherigen Kapiteln die Liebe zwischen Magda und Ben fast selbst spüren konnte.
Die folgenden Seiten deuten dann an, wie sich die Welt nach der Eskalation zu der wandelt, die der Leser aus “David und Juna” und “Logan und Gwen” kennt – und wie es Magda und Ben an ihren jetztigen Positionen verschlagen hat. Damit kehrt der Leser zurück in die Welt, die er aus den vorangegangenen Bänden kennt. In diesem Teil kann man auf einige Bekannte treffen. Figuren, die selbst einen Großteil der Geschichte einnehmen – allen voran Logan und Gwen. Aber auch Arkana und Claudius, spielen ebenso wie David und Juna noch eine wichtige Rolle. Und auch der drohende Krieg, zu dem sich der zerbrechliche Waffenstillstand gewandelt hat, nimmt immer mehr Gestalt an – und fordert seine Opfer.
Während Thomas Thiemeyer damit auf den spannenden Höhepunkt der Geschichte zusteuert flicht er die offenen Fäden, die zum Teil vom Leser noch gar nicht war genommen wurden, gekonnt in die Handlung ein. Schon durch die ersten Kapitel in “unserer” Welt klärt sich einiges auf, aber auch in der “neuen” Welt werden noch einige Unklarheiten beseitigt. Selbst die unheimlichen Bleichen werden hier näher beleuchtet – auch wenn ich persönlich diese Beleuchtung nicht wirklich gebraucht hätte. Dass die medizinischen Ursachen für den Hass endlich geschwunden sind – und es sich bei den Protagonisten keineswegs um vereinzelte Ausnahmen handelt – merkt man nun auch den Nebenfiguren an, auch wenn es immernoch einige Figuren gibt, die aus Hass ihre Augen gegenüber den Wandel verschließen. Die Begegnungen aus den vorherigen Bänden haben Wurzel geschlagen – und sie sind es schlussendlich auch, die die Geschichte zu einem guten Ende führen. Die Welt hat sich gewandelt, aber mit den letzten Seiten wandelt sie sich eindeutig zum Guten hin.
“Magda und Ben” ist damit ein rundum gelungener Abschluss, der sämtliche offene Punkte – bis hin zu den Hintergründen – klärt, den jahrelangen Konflikt auflöst und die Hauptfiguren zu einem glücklichen Ende zusammen führt. Und damit bleibt nur ein einziges Manko: Jetzt ist die Geschichte wirklich zu Ende.