Titel: Sanctum Eine Besprechung / Rezension von Jennifer Waschk |
Kurzbeschreibung:
Rom, Ewige Stadt, Hort uralter Geheimnisse.
Hierhin führen die Spuren einer Verschwörung, in deren Mittelpunkt Eric von Kastell steht, der Werwolfjäger. Immer wieder trifft er auf das Vermächtnis einer Frau, die im 18. Jahrhundert um ihr Leben kämpfte: Gregoria, die Äbtissin eines entweihten Klosters. Eric und Gregoria sind untrennbar verbunden durch die heiligste Substanz, die sich auf Erden findet: Das Sanctum kann Wunder wirken – oder den Tod bringen …
Die Jagd nach der Bestie des Gevaudan dauert nun mehr als 200 Jahre und zieht sich durch ganz Europa. In Rom laufen die Fäden zusammen. Sowohl Jean Chastell verschlägt es im 18 Jh. dahin als auch Eric von Kastell im 21. Jh. Die Schlinge zieht sich zu als Jean sich plötzlich nicht nur einer Bestie gegenüber sieht. Und auch Eric weiß nicht, wem er eigentlich noch trauen kann. Schließlich nimmt alles dort ein Ende, wo es vor vielen Generationen begonnen hat.
Sanctum ist der zweite Teil der Werwölfbücher von Markus Heitz und bildet mit Ritus eine abgeschlossene Geschichte.
Die Erzählung springt zwischen dem 18. Jahrhundert und den Geschehnissen in der Neuzeit. Wie schon im ersten Teil gefiel mir einer der Erzählstränge besser als der andere – nur dieses mal war es genau umgekehrt. Im 17. Jh. hilft Jean der Äbtissin Gregoria dabei den Orden vom Blute Christi aufzubauen und bildet junge Kriegerinnen für den Kampf gegen Wandelwesen aus. Genau diesen Teil fand ich nun wesentlich spannender als die Geschichte um Erik. Trotzdem war ich irgendwie überrascht, dass fast alles nur noch in Rom spielt.
Der Stil ist wie gewohnt blutig, actiongeladen, flott und erotisch. Wer kein Blut spritzen lassen will, sollte die Finger von dem Buch lassen, da es zwischen den Seiten wieder literweise fließt.
In Sanctum laufen die Fäden zusammen, die in Ritus gesponnen wurden. Hier soll sich alles zu einem kompletten Bild entwickeln und alle Handlungsstränge zusammenführen. Trotzdem hatte ich am Ende das Gefühl, nicht alles verstanden zu haben. Irgendwas hatte ich wohl überlesen oder hatte sich mir nicht entschlossen. Das fand ich ziemlich schade, da ich eigentlich darauf gehofft hatte, am Ende eine geniale Lösung präsentiert zu bekommen. Schade!
Traurig musste ich auch feststellen, dass Justine ihre glänzenden Auftritt erst in den späteren Büchern, wie „Blutportale“ bekommt und in Sanctum, wie auch zuvor schon in Ritus, echt ein wenig untergeht.
Dafür glänzen die anderen Charaktere um so mehr. Gerade die Seraphim – die Kriegerinnen, die Jean ausbildet – sind sehr verschieden und schön dargestellt. Und auch wenn ich sonst kein Fan von stark gläubigen Figuren bin, ist die Äbtissin Gregoria doch eine wundervolle, starke Person.
Fazit:
Sanctum hat sich in eine ganz andere Richtung entwickelt, die ich vermutet hatte. Viele Intrigen wurden gelöst, viele Fäden zusammengeführt, doch bei einigen habe ich irgendwie den Anschluss verloren. Vielleicht war ich auch einfach nur zu blind die Lösung zu sehen. Trotzdem macht die Jagd nach Werwesen übern den Dächern Roms einfach Spaß und ist lesenswert. Die Vorwarnung, dass Sanctum schlechter sei als sein Vorgänger Ritus, kann ich so nicht unterschreiben.
Von mir 4 Skulls!