|
Reihe: Der Nekromant, Band 1
Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber
|
Conor Night ist ein Nekromant, vielleicht der letzte und einzige Mensch mit der Gabe Tote zu erwecken und zu kontrollieren. Der amerikanische Titel ist einmal mehr das Spiel mit dem Namen der Hauptperson. Death of Night, kann Der Tod von (Conor) Night bedeuten, wie auch einfach nur Nacht der Toten oder in der deutschen Titelgebung Totennacht. Wie das nun zu verstehen ist, sollte man selbst erlesen.
Conor Night ist die Hauptperson, die von Beruf Chirurg ist. Ein angesehener Beruf, aber auch dieser hilft nichts, wenn man einen bösartigen Krebs diagnostiziert bekommt. Bösartiger Krebs bedeutet immer: Tod. Mal schneller, mal langsamer. Conor wollte seiner Familie nicht zur Last fallen, indem er irgendwo langsam dahin siecht. Daher verschwand er aus deren Leben, in der Hoffnung, irgendwo zu sterben und keinem zur Last zu Fallen. Der Abschied vom Leben klappte nicht. Statt dessen lernte er Die Söldnerin Danelle kennen. Sie übernahm kurzerhand die Fürsorge für ihn und nahm ihn in ihre Geschäfte auf. Seither sind sie Geschäftspartner. In dieser Geschäftsbeziehung bringt er sich auf sehr seltsame Weise ein. Er stellte fest, dass er die Magie eines Nekromanten in sich hat und daher Tote auferstehen lassen kann. Allerdings sind die Toten weiterhin ihrem Verfall preisgegeben, so dass sie in einem Kühlschrank eine neue Heimat finden, bis sie wieder benötigt werden. Eine weitere Fähigkeit von Conir Night ist, mit seinem „Griff des Todes“ sein Opfer langsam, aber unausweichlich in das Reich des Todes zu befördern. Die Magie kostet ihn viel Kraft und nur ein Medikament kann helfen, das wiederum viel Geld kostet. In seiner Eigenschaft als Söldner und Eigentumsveränderer hat er bei einem Auftrag nicht recht aufgepasst und schon wird er zum Ziel diverser Gegner.
Zwei grosse Parallelen kann man suchen, muss man aber nicht. Da ist zum einen das SHADOWRUN -Setting, das man aber nicht so nennen sollte, damit man keine Probleme mit diesem Spieleuniversum bekommt. Die Menschheit hat sich in beiden Fällen nach einem grossen Ereignis verändert. Es entwickelten sich die ganzen aus der Literatur bekannten Fantasy-Wesen wie Zwerge, Orks und so weiter, die sich noch zivilisiert verhalten und wilde wie Werwölfe, die besser eingesperrt gehören.
Und natürlich die Menschen, und Wesen, die plötzlich alle Arten von Magie beherrschen. Der andere Punkt ist sicherlich die von Jim Butcher bekannte Figur Harry Dresden. Beiden zusammen ist der Ursprung Cyberpunk zu eigen. Und natürlich jede Menge Krimielemente.
Wer sich an das Buch heranwagt, wird von der Vielfalt der Ideen und der Figuren begeistert sein. Es bieten sich viele neue, manchmal nur andersartige Ideen, die sich dem Leser in einem ungewohnten Umfeld erschliessen. Dem Autor gelingt es, trotz der offensichtlichen Parallelen etwas an Unterhaltungsliteratur zu schaffen, an dem die unterschiedlichsten Genre-Liebhaber ihren Spass haben werden. Seine stimmigen Hintergründe, die Handlungsträger und Nebenpersonen, alles passt zusammen wie bei einem Puzzle. Nichts wirkt fremd, aufgesetzt oder unpassend. Bis auf das Ende. Das reinste Klischee.