Serie: Die Schiffbrüchigen von Ythaq, Band 3 Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
Auf einem jahrhundertealten Galaxy-Jumper können die drei Schiffbrüchigen der „Kometenstaub“ sowie ihre neuen Freunde und Verbündeten zwar dem skrupellosen Dhokas entkommen, doch der ehrgeizige Mann mit den hochtrabenden Plänen bleibt ihnen dicht auf den Fersen. Die Lage wird prekär, als der Antrieb des antiken Gefährts seinen Geist aufgibt und es nunmehr nur noch mit Segeln und Windkraft vorankommt, da das den Verfolgern am Boden Gelegenheit bietet, die Flüchtlinge einzuholen. Zudem verschwinden eines Nachts Callista und der Feng Tao heimlich von Bord, während das Schiff über dem tiefen Canyon eines riesigen Kalkstein-Hochplateaus ankert.
Daraufhin machen sich der in Callista verliebte Narvath, Navigatorin Granit und der Banfoo-Anwalt Krurgor mit einem kleinen Luftgleiter auf die Suche nach den beiden Vermissten. Auf sich allein gestellt, betreten sie schließlich einen üppigen Dschungel am Grund der Schlucht und finden sich nach einem kurzen, abenteuerlichen Intermezzo in der Stadt Wettra, dem Zentrum der Feng-Seele, wieder.
Hier eröffnet ihnen Tao, dass er Callista wegen des seltsamen Symbols auf ihrer Stirn zum Mitkommen überredete, da dieses Zeichen der Schlüssel zu sagenhaftem Wissen und Reichtum sein könnte. Allerdings sind begehrte Dokumente, in welchen sich weitere Hinweise hierzu befinden sollen, nicht länger zugänglich, da sie sich in einem Teil der Unterstadt befinden, der vor kurzem von asselähnlichen Wesen überrannt wurde und aus diesem Grund aufgegeben werden musste.
Während sich Narvath und Granit in Begleitung weiterer Verbündeter im Untergrund der Übermacht der Wesen stellen, haben Dhokas Leute ebenfalls längst den Grund des Canyons erreicht.
Waren die ersten beiden Alben trotz einiger brutaler Szenen von insgesamt bestechender Leichtigkeit, so ändert sich nun die Grundstimmung der Geschichte. Nicht nur, dass die Gewalt, die in erster Linie mit der Figur Dhokas verbunden ist, expliziter und gegenwärtiger wird, auch die Komplexität der Story wird größer. Das Auftauchen weiterer Schiffbrüchiger sowie das Aufwerfen von Fragen bezüglich der rätselhaften Raumschiff-Havarien im Gravitationsfeld Ythaqs spannen einen geradezu epischen Bogen auf.
Doch nicht nur der generelle Hintergrund wird breiter, auch die Figuren gewinnen an Tiefe, indem sie sich deutlicher zueinander positionieren. Während sich Narvath in Callista verguckt hat, steht diese wiederum eher auf Granit, welche sich ihrerseits zu dem jungen Mechaniker hingezogen fühlt. Das liest sich im ersten Moment zwar ausgesprochen „soapy“, wird aber von Arleston erfrischend humorvoll inszeniert.
Das Artwork Flochs und die Koloration Crazytoons überzeugen auch in diesem dritten Band durch die grafische Leichtigkeit, mit der die skurrilen Geschöpfe Ythaqs zum Leben erweckt werden, sowie durch die atmosphärisch stimmige Farbgebung.
Ein Schmankerl für Fans hält diesmal ein editorischer Teil bereit, in welchem die Entwicklung einzelner ausgewählter Szenen und Figuren von der Skizze über das Tuschen bis hin zum fertigen Panel nachgezeichnet wird.
Fazit: spannend, ideenreich, exotisch, humorvoll! Comic-Spaß pur! Klasse!