Titel: Dämonenbraut Eine Rezension von Sonja Buddensiek |
Konnte ich mir diesen Luxus erlauben, zu glauben? Gerade als ich den Mund zu einer Antwort öffnete, donnerte etwas gegen den Kombi. Mein Schrei erschreckte auch Anna. "Verdammt, was ist los?"
Erschrocken blickte ich mich um, dann sah ich Schwingen über Klauen und Krallen und erstarrte.
"Dämonen", flüsterte ich und baute gleichzeitig meinen Schutzschild auf.
"Halte durch", rief Anna. "Sie haben es schon gespürt. Bash und Richie laufen gerade aus dem Haus."
Ein erneutes Rumpeln, ich wurde auf den Beifahrersitz geschleudert, und dann brach die Scheibe.
INHALT:
Sophie ist eine Dämonenbraut, ein A-Normalo, und zwar aufgrund eines Virus', das vor 60 Jahren beinahe die gesamte Menschheit infizierte, die nun aus Werwölfen, Hexen, Vampiren und ihresgleichen besteht. Mit einem Tropfen ihres Blutes ist Sophie in der Lage, Dämonen aus einer anderen Dimension rufen, die ihr zur Hilfe verpflichtet sind. Diese Fähigkeit kann sie gut gebrauchen, denn in ihrem Job als Agentin wird sie zu einem Fall gerufen, der ihr alles abverlangt: Ein schwarzer Hexenmeister begeht Ritualmorde an mächtigen A-Normalos und scheint nicht zu stoppen zu sein. Gezwungenermaßen muss Sophie die Hilfe des attraktiven Samuel annehmen - doch kann sie ihm wirklich trauen?
MEINE MEINUNG:
SCHREIBSTIL
Christina M. Fischer besitzt einen beinahe durchweg flüssigen Schreibstil, der insbesondere bei den Beschreibungen der Kämpfe und phantastischen Wesen ein großes Verständnis für Worte und das Schreiben zeigt. Das eher schludrige Lektorat verhindert allerdings, dass man sich richtig wohlfühlt, denn Wortwiederholungen, Rechtschreibfehler, fehlende Buchstaben oder verworrene Sätze sind des Öfteren zu finden. Wird da noch einmal drüber gegangen, so kann sich der Stil sicherlich noch ein Stück besser entfalten.
CHARAKTERE
Sophie ist eine interessante Protagonistin: Mit ihrem Dickkopf und ihrer Stärke ist sie sympathisch, gleichzeitig kann sie auch Schwäche zeigen sowie Hilfsbereitschaft und Liebe, wodurch sie sehr lebendig wird. Hexenmeister Samuel hegt starke Gefühle für sie und ist äußerst liebevoll und beschützend, aber auch seine Liebe zu seiner Tochter bringt den Leser dazu, ihn ins Herz zu schließen. Figuren wie Sophies schlagfertige und beste Freundin Anna, ihre dämonischen Helfer Bash und Richie oder ihr Partner Julius bereichern die Geschichte. Manchmal allerdings werden es so viele Charaktere, dass diese nur noch schwer auseinander zu halten sind, was für den Leser äußerst verwirrend werden kann.
STORY
Von einer Virus-Epidemie, die einen Großteil der menschlichen Bevölkerung zu phantastischen Wesen mutieren lässt, habe ich bisher noch nicht gelesen. Die genauen Vorgänge werden nicht erklärt, die Geschehnisse selbst aber glaubwürdig dargestellt. Der Fall, an dem die Hauptcharaktere arbeiten, ist interessant zu verfolgen, weil es immer wieder - auch grausame - Morde gibt und Sophie sich mit ihren Helfern auf die Suche nach dem Täter machen muss. Dabei kommt es währenddessen immer wieder zu Probleme mit Freunden, mit der Liebe oder mit ihrer Gabe. Zwischenzeitlich ist das Ganze dadurch etwas überfüllt aufgrund der vielen Handlungsstränge, meistens wird die Balance aber gut gehalten.
SPASSFAKTOR
Durch die vielen Ereignisse und die interessante Idee kommt es nur auf den ersten Seiten des Romans zu einer kleinen Flaute, danach nimmt die Spannung kontinuierlich zu. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz, nimmt aber keinen allzu großen Platz ein und wirkt daher nicht übertrieben. Die Figuren harmonieren wunderbar und die originelle Geschichte macht absolut Spaß. Einzig und allein, dass ein Charakter vom Anfang ab circa Seite 120 keinen einzigen Auftritt mehr hat, störte mich etwas - da aber noch einige weitere Fragen, besonders bezüglich des traurig-schön-gemeinen Endes, offen sind, könnte ich mir gut eine Fortsetzung vorstellen, weshalb dieser Punkt nicht allzu stark ins Gewicht fällt.
FAZIT:
"Dämonenbraut" von Christina M. Fischer ist sicherlich nicht perfekt, aber für Fans von Indie-Büchern absolut einen Blick wert. Die Story ist total originell und die Charaktere interessant gestaltet, nur wird das Ganze manchmal etwas zu viel. Da einige Fragen am Ende offen bleiben, ist eine Fortsetzung möglich und vor allem wünschenswert, wobei darüber bisher noch nichts bekannt ist. 4 Punkte!