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Titel: Die wundersame Geschichte der Faye Archer
Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber
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Die 26jährige Faye Archer lebt in ihrer Lieblingsstadt und ist, trotz des abgebrochenen Studiums, glücklich. Wenn die Musikerin in ihrer Wohnung singt, komponiert und sich mit Musik beschäftigt ist sie mit sich und ihrer Welt im Reinen. Um leben zu können, arbeitet sie als Verkäuferin in einem kleinen Buchladen in Brooklyn, der dem Shaolin-Meister Mica Sagong gehört, der auch Yoga-Kurse anbietet. Ansonsten gibt sie gelegentlich Konzerte in einer früheren Fabrikhalle. Mit Alex Hobdon ändert sich ihr Leben schlagartig. Er kommt eines Tages in den kleinen Buchladen und sagt den berühmten Satz: Geschichten sind wie Melodien. Dieser Satz berührt die junge Frau. Alex vergisst sein Skizzenbuch im Buchkladen und Faye sucht nach ihm.
Die Zwei beginnen sich gegenseitig e-mails zu schreiben, als Faye ihn endlich gefunden hat. Sie erzählen sich von ihrer beider Leben. Dabei bleibt es nicht aus, das sie sich gefühlsmässig näher kommen.
Die wundersame Geschichte der Faye Archer lebt von ihren einzigartigen Handlungsträgern. Alex Hobden gefiel mir nicht so gut. Ein durchaus wirklichkeitsgetreuer Charakter. Allerdings kann man ihn schlecht beurteilen, weil man nicht weiss, was in ihm vorgeht. Im Mittelpunkt steht unmissverständlich Faye.
Christoph Marzis Schreibstil ist poetisch, fließend, berührend, eben das was man von einem Liebesroman erwartet. Ich erwartete aber keinen Liebesroman. Das Buch enttäuschte mich daher schon. Wer einen Fantasyroman erwartete hat eindeutig verloren. Die Leserinnen begleiten die sympathische Faye hauptsächlich durch ihren Alltag, der sich sehr viel mit Musik beschäftigt, aber davon abgesehen kaum Nennenswertes mit sich bringt.
Mir gefiel, wie bei den meisten deutschen Autoren nicht, dass der Autor nicht in der Lage ist, seine Geschichte in München, Köln, Hamburg oder Berlin spielen zu lassen, sondern wieder einmal mehr das Ausland als Erzählort heranzieht.