Vorgestellt von Wiebke Schiefelbein und Rupert Schwarz

Biographie

Robert Anson Heinlein wurde am 7. Juli 1907 in Butler, Missouri als Sohn von Bam Lyle und Rex Ivar Heinlein geboren und wuchs zusammen mit seinen 6 Geschwistern in Kansas City auf.
Im Anschluss an die Highschool ging Heinlein, seinem Bruder Rex folgend, zur US Naval Academy in Annapolis, Maryland und diente danach auf verschiedenen Schiffen der US-Marine. Als er 1934 an Lugentuberkulose erkrankte, musste er den Dienst fürs Vaterland im Rang eines Lieutenant j. g. aufgeben. In den Jahren danach nahm er verschiedene Jobs an und studierte in Los Angeles an der Universität von Kalifornien Mathematik und Physik. Im November 1938 versuchte er erfolglos, als demokratischer Kandidat einen Platz im kalifornischen Parlament zu bekommen.

Ende 1938 war seine finanzielle Situation nicht eben die beste, und so beschloss er an einem Kurzgeschichten-Wettbewerb des Magazins Thrilling Wonder Stories teilzunehmen, um so seine Kasse aufzubessern. Nach Fertigstellung bot er die Story "Life Line" jedoch John W. Campbell, jr.'s Astounding Science Fiction an und dieses veröffentlichte die Kurzgeschichte dann auch flugs in der Augustausgabe von 1939. Damit begann für Heinlein, der nun endlich seine Berufung gefunden hatte, der Aufstieg zu einem der ganz Großen der SF-Literatur. Auch wenn es noch ein paar Jahre dauern sollte, bis er die Schriftstellerei zu seinem Beruf machte.

1947 erschien dann Robert A. Heinleins erster Roman in Form des Jugendbuchs Rocket Ship Galileo (Endstation Mond - Terra #462 + 463 ), und bis zu seinem Tod im Jahre 1988 veröffentlichte er regelmäßig. Er hat vierimal den HUGO erhalten, für: Double Star (1956), Starship Troopers (1960), Stranger in a Strange Land (1962) und The Moon is a harsh Mistress (1967). Des weiteren wurden die Romane Farmer in the Sky (1953) und The Man who sold the Moon (1953) mit sogenannten Retro Hugos 50 Jahren nach deren erscheinen ausgezeichnet.

Sein Schaffen ermöglichte es ihm, zusammen mit Walter Cronkite die Mondlandung zu kommentieren, und 1975 ernannten ihn die Science Fiction Writers of America zum ersten "Grand Master of Science Fiction".

2003 sorgte die Heinlein Society für eine große Überraschung: Der Roman For Us the Living, der lange Zeit als verschollen galt, konnte nun veröffentlicht werden. Das Kuriose daran ist, dass der letzte Romane von Heinlein, der erschienen ist, auch gleichzeitig sein erster war. Heinlein hatte die Geschichten in 1938 und 1939 verfasst und mehreren Verlegern erfolglos angeboten. Dann, als er 1939 mit seine Kurzgeschichten erfolgreich wurde, vergas er offensichtlich dieses Werk. Nun wurde es 66 Jahre nach seiner Fertigstellung aufgelegt.

Pseudonyme:

Heinlein veröffentlicht in den Pulp Magazinen unter verschiedenen Pseudonymen:
Anson MacDonald, Lyle Monroe, John Riverside, Caleb Saunders und Simon York

Biographie

Richard (Burton) Matheson (* 20. Februar 1926 in Allendale, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction- und Drehbuchautor. Er veröffentlicht auch unter dem Pseudonym Logan Swanson.

Matheson studierte an der University of Missouri Journalismus. Seine erste Veröffentlichung im Jahre 1950 rückte ihn in das Licht der SF-Geschichte. Mit "Born Of Man And Woman" landete er im Magazine of Fantasy & Science Fiction einen Klassiker. Seit 1951 lebt er in Kalifornien und 1952 heiratete er. Sein einzigartiger Stil der Verbindung von SF und Horror fand in zahlreichen Storysammlungen seinen Niederschlag. Bereits sein erster Roman I Am Legend (1954) wurde verfilmt (erstmals 1963 unter dem Titel The Last Man on Earth, mit Vincent Price, 1971 unter dem Titel Der Omega-Mann, mit Charlton Heston, und erneut 2007 als I Am Legend, mit Will Smith). Für die Verfilmung des zweiten Romanes The Shrinking Man (1956) (verfilmt unter anderem unter dem Titel Die unglaubliche Geschichte des Mr. C., 1957) verfasste er auch das Drehbuch. Dieser Film begründete auch seine Karriere in Hollywood und gilt als Klassiker des phantastischen Films.

Matheson stellte in der Folge - mit seinem größer werdenden Erfolg in der Filmbranche - sein literarisches Schaffen in der SF-Szene immer mehr in den Hintergrund. Er schrieb Drehbücher und zahlreiche Preise dokumentieren seinen diesbezüglichen Erfolg.

Er ist aus der SF der fünfziger Jahre nicht wegzudenken. Obwohl aus Richtung Horror zum Genre stoßend entschloss er sich, den aufkommenden SF-Boom zu nutzen und verstand es, sich abzeichnenden Trends anzuschließen und diese auch kommerziell für sich zu nutzen.

Seine andauernde Verbindung zum phantastischen Genre bewies er durch zahlreiche Drehbucharbeiten, vor allem seinen Edgar Allan Poe-Adaptionen für Roger Corman.

Seine Meisterleistung ist der Roman Das Ende ist nur der Anfang, Hinter dem Horizont. Matheson schrieb dieses Buch als Ergebnis intensiver Recherche über die Jenseitsvorstellungen verschiedener Religionen und Kulturen. Unter anderem beruft er sich hierbei auf den Theosophen Emanuel Swedenborg. Der Roman wurde 1998 mit Robin Williams verfilmt. Der Film Hinter dem Horizont (What Dreams may come) bietet ausdrucksstarke Bilder, hat aber nur wenig von der Tiefe des Romans.

Preise: World Fantasy Award 1976 für Bid Time Return (1975)

(Quelle: Wikipedia.de / hier geht es zum Urspungsartikel/ Copyright nach GNU )

Pseudonyme:

Logan Swanson

Biographie

Austin Grosman studierte in Havard Englische Literatur, um dann aber für die Computerspiele-Industrie zu arbeiten. Er arbeitete unter anderem an der Entwicklung von "Tomb Raider: Legend" mit. Der Superhelden-Roman "Soon I will be Invincible" war sein erster Roman.

Pseudonyme:

Keine bekannt

Biographie

Geboren am 21.03.1962 in Sebnitz, verbrachte sie ihre früheste Kindheit mitten im Wald. Diese Nähe zur Natur prägte ihr Leben ganz entscheidend.
Nach dem Umzug der Familie nach Dresden kam ein reges Interesse an Museen und Kunstsammlungen hinzu. Hier konnte sie auch ihrer zweiten Leidenschaft, nach den Haustieren, dem Schmökern von Büchern aller Themen, frönen. Nach der Lehre zur Wirtschaftskauffrau im Einzelhandel verschlug es sie für einige Jahre an die Ostsee. Inspiriert durch die Schönheit der Landschaft begann sie ihre Kreativität, die sie bisher nur in selbst kreierten Stick- und Knüpfbildern ausgelebt hatte, in selbst gestaltete Kalender zu stecken.
Bald genügten die Bilder nicht mehr und die letzten zwei bis drei Seiten wurden mit Kurzgeschichten gefüllt. Diese gingen dann im Bekanntenkreis von Hand zu Hand. Auf Drängen ihrer Freunde fasste sie schließlich den Mut, ihre Lieblingsgeschichte nieder zu schreiben. So entstand ihr erstes Buch "Nigel - Aschenputtel entdeckt das Paradies". Kurzgeschichten und Anekdoten von ihr sind auch im Onlinemagazin Geisterspiegel zu finden.

Pseudonyme: keine bekannt

Biographie

Thomas Plischke wurde 1975 in Ludwigshafen am Rhein geboren und studierte zunächst Psychologie sowie Sozialwissenschaften in Mannheim, absolvierte dann aber eine Ausbildung als Verlagskaufmann, um schließlich in Hamburg ein Studium der Amerikanistik, Anglistik und Medienkultur aufzunehmen.
Schon seit frühester Kindheit setzte er sich mit der Phantastik in all ihren Spielarten auseinander; mit dem Studium wurde diese Berufung schließlich auch zum Beruf. Er lebt als freier Autor, Journalist und Lehrbeauftragter gemeinsam mit Mann und Frau in der Hansestadt Hamburg.
Zu seinen bisherigen Werken zählen eine Reihe von Romanen, zwei preisgekrönte Kurzgeschichten und ein prämiertes Theaterstück.

Thomas Plischke im Interview mit Erik Schreiber

Pseudonyme: keine bekannt

Homepage: www.im-plischke.de

Biographie

Stephan Russbült schreibt über sich auf seiner Homepage:
Ich wurde am 22.12.1966 in Rendsburg geboren. Meine Vorfreude auf Weihnachten ließ mich einfach nicht länger warten. Leider musste ich feststellen, dass meine Eltern zu diesem Zeitpunkt eine andere Sprache sprachen und meiner Wunschliste nicht nachkamen. Das änderte sich im Laufe der nächsten Jahre. Mein Vater und meine Mutter verschleppten mich in einen kleinen Ort namens Fockbek, wo ich dann zu der stattlichen Größe von 1,75 Metern heranwuchs. Mit unerfahrenen siebzehn Jahren und blonden Haaren entschloss ich mich einen kaufmännischen Beruf zu erlernen. In der Zwischenzeit hatte ich natürlich die eine oder andere Schule besucht und mir mehr oder weniger wertvolles Wissen angeeignet. Nach meiner Lehre zog ich vier Jahre lang in einen Krieg, der zum Glück nie stattfand und kehrte als verlorener Sohn wieder heim. Schnell verlangten meine Gene nach einer eigenen Wohnung und mehr sinnlosem Wissen. Ich studierte ein wenig die Wirtschaft, tagsüber in einer Universität und abends in umliegenden Lokalitäten. Als ich aus den reichhaltigen Erfahrungsschätzen der Mentoren und Gastwirte gelernt hatte, dass man nicht mehr ausgeben durfte, als man einnahm, entschloss ich mich einem ordentlichen Gewerbe nachzugehen. Diese wichtige Erkenntnis machte mich unfähig in die Politik zu gehen, somit arbeitete ich als Kaufmann. Meine begrenzte Genialität und meine beschränkten Einnahmen - oder war es anders herum? egal - erlaubten es mir, eine eigene Behausung in einem kleinen Dorf namens Lohklindt (umgangssprachlich übersetzt = niedriger Berg) zu errichten. Der Ort war soweit von der Außenwelt entfernt, dass sich deren Einwohner immer noch über die Erfindung der Elektrizität freuten. Als ich meine Frau kennen lernte berichtete sie mir von großen Städten und Metropolen hinter dem Horizont. Gierig nahm ich all diese Geschichten in mir auf. Mittlerweile haben wir zwei Kinder und träumen davon irgendwann einen dieser Orte aus den Geschichten meiner Frau zu besiedeln. Im Jahre 2004 schrieb ich meinen ersten Roman - "Die Oger". Bis zum heutigen Tage bin ich damit beschäftigt all meinen Freunden und meiner Familie zu erklären, dass die Charaktere rein fiktiv sind und keinen Bezug zu noch lebenden Personen haben ... höchstens einige Wesensmerkmale.

Mein größtes Hobby ist das Rollenspiel (um Missverständnissen vorzubeugen, dass Pen and Paper Rollenspiel). 1983 fing diese Leidenschaft mit D&D an. Mittlerweile hat sie sich auf Call of Cthulhu und Shadowrun erweitert. Meine Spielergruppe und ich haben im Laufe der Zeit alle Versionsveränderungen mitgemacht und dementsprechende Höhen und Tiefen durchlebt. Unsere Spielrunden finden immer noch am Freitagabend statt und sind geprägt von Fast Food, diätunverträglichen Getränken sowie "Tankstellennaschis" und unendlichen Regeldebatten (Danke nochmals an Andreas). Weiterhin lese ich gern, natürlich Fantasy, und habe die Eigenart, die Bücher danach aufzubewahren. Meine Sammlung umfasst derweilen stattliche 1800 Romane. Am liebsten sind mir Autoren, die mich mit einer Portion Humor und einer Prise Zynismus zum Schmunzeln bringen. Noch zu erwähnen ist, dass ich ein ausgesprochener Kinofan bin.

Quelle: www.russbuelt.net

Pseudonyme:

keine bekannt

Biographie

Christian Kracht (* 29. Dezember 1966 in Saanen) ist ein schweizerischer Schriftsteller und Journalist.
Christian Kracht besuchte mehrere Elite-Internate, unter anderem die Schule Schloss Salem und die Lakefield College School in Lakefield, Ontario, Kanada. Kracht ist Absolvent des Sarah Lawrence College in Bronxville, New York, USA. In Deutschland war Kracht als Journalist für B.Z., Tempo und Der Spiegel tätig. Mitte der 1990er Jahre ging er als Indienkorrespondent des Spiegels nach Neu-Delhi, als Nachfolger von Tiziano Terzani. Anschliessend lebte Kracht für mehrere Jahre in Bangkok im Gebäude der ehemaligen jugoslawischen Botschaft und bereiste von dort aus verschiedene Staaten Asiens.
Krachts Vater, Christian Kracht sen., war in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Generalbevollmächtigter Axel Springers. Christian Kracht lebte zuletzt mit seiner Frau, der Regisseurin Frauke Finsterwalder, in München, derzeit leben sie in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires.

(Quelle: Wikipedia.de / hier geht es zum Urspungsartikel / Copyright nach GNU )

Pseudonyme:

Keine bekannt

Biografie

Kalju Kirde wurde am 02. Dezember 1923 in Lelle, Kreis Pernau, Estland geboren. Sein Vater war der Professor für Geophysik Karl August Frisch. Seine Mutter war Alma Frisch. Die Familie hieß bis zur Estonisierung Kirsch, ihr Name wurde dann in Kirde umgeändert. Kalju Kirde besuchte das Gymnasium und machte sein Abitur 1942.
Fünf Monate nach dem Abitur erhielt er die Einberufung zur Luftwaffe der deutschen Wehrmacht. 1944 marschierte die Rote Armee in Estland ein und Kalju musste das Land verlassen. Nach der Kapitulation floh er nach Göttingen, wo sich seine Eltern niedergelassen hatten. Ab Herbst 1945 und bis 1949 studierte er Physik. Seine Eltern wanderten 1950 ohne ihn nach Amerika aus. In schwierigen Zeiten schlug er sich als Gelegenheitsarbeiter durch, bis er 1958 die Prüfung zum Diplom-Physiker ablegen durfte. Er arbeitete bis 1988, als er pensioniert wurde, im Max-Planck-Institut in Göttingen. 1962 heiratete er und bekam mit seiner Frau drei Kinder.
Schon als junger Bursche entwickelte er ein großes Interesse an unheimlichen Erzählungen, mit einem Schwerpunkt auf den Werken von Howard Philip Lovecraft. Sein Wissen war immens, und in Verbindung mit Franz Rottensteiner kam es zu ersten Veröffentlichungen über die Phantastik. 1968 wurde im Insel Verlag darüber nachgedacht, eine Reihe ins Leben zu rufen, die sich mit der phantastischen Literatur auseinandersetzte. Grund war wohl der Erfolg des Lovecraft'schen Erzählbandes. Herausgeber der Bibliothek des Hauses Usher wurde Kalju Kirde.
Ich persönlich lernte ihn nur einmal kurz kennen. In den Jahren 1982 bis 1984 fuhr ich täglich von Kassel nach Hannover zur Umschulung und musste tagtäglich in Göttingen umsteigen. Ich hatte mich einmal mit ihm verabredet, weil ich für mein Clubmagazin Land der dunklen Schatten ein Interview machen wollte.
Für diesen kleinen Rückblick musste ich wegen Festplattencrash auf einige alte handschriftliche Informationen zurückgreifen. Ich denke, Franz Rottensteiner und Robert Bloch und Gerhard Lindenstruth werden weitaus mehr zu Kalju Kirde beitragen können. Es wäre daher gut, auf deren Nachruf zu achten.
Kalju Kirde starb am 29.06.2008 im Alter von 84 Jahren.
(Biografie von Erik Schreiber)

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Biografie

Peter Mennigen wurde 1952 in Bonn geboren und wuchs im wenige Kilometer entfernten Meckenheim auf. In Köln studierte er Kunst und Design. Nach Abschluss des Studiums widmete er sich der Schriftstellerei. Zunächst schrieb er deutsche und internationale Comics (wie "Lucky Luke"), verfasste dann aber zunehmend Bücher. Neben erfolgreichen Romanen, Jugendbüchern (u. a. "Käpt’n Blaubär") und Hörspielen schrieb er Skripte für Fernsehshows und TV-Serien. Er produzierte auch TV-Filme und war als Autor bei internationalen Projekten der "Europäischen Union", tätig.

Biographie

Edgar Allan Poe, der Vater der Detektiv- und Horrorgeschichten, wurde am 19. Januar 1809 in Boston geboren. Im Alter von vierzig Jahren starb er am 7. Oktober 1849. Er war der zweite Sohn des Schauspielerehepaars David und Elizabeth Poe. Seine Mutter Elisabeth Arnold Hopkins stammte aus einer englischen Familie, während die Familie seines Vater irischer Abstammung war. Nach anderen Quellen war er der Sohn eines schottischen Kaufmanns. Die Familie lebte in erbärmlichen Verhältnissen, so dass David Poe seinen Beruf als Jurist an den Nagel hängte, um sich als Schauspieler einer wandernden Truppe anzuschließen. Hier lernte er seine Frau Elizabeth kennen, die die jugendliche Hauptdarstellerin mimte. Elisabeth ging im August 1810 ohne ihren alkoholsüchtigen Mann nach Richmond, um dort ein Engagement anzunehmen. Ihre drei Kinder nahm sie mit, wobei William Henry Leonard (geb. 1807) bei den Großeltern in Baltimore aufgenommen wurde. Die Großmutter wohnte im Haus ihrer Tochter Maria Clemm. Im weiteren Verlauf war das Leben von David Poe unwichtig, da er in Edgars Leben keine Rolle mehr spielte. Als Elisabeth am 8. Dezember 1811 starb, nahmen der wohlhabende Kaufmann John Allan und seine Frau Frances Keelin das Kind als Pflegekind an, da sie selbst kinderlos waren. Edgar hielt als Erbe nur einige Briefe und ein kleines Portait in den Händen. Edgars Schwester Rosalie (geboren am 10.12.1810) kam zur Familie Mackenzie in die Pflege. Das Kind Edgar wurde von den Pflegeeltern in jeder Hinsicht verwöhnt, doch wird allgemein angenommen, dass sie die persönliche Zuwendung dem Kind gegenüber vermissen ließen. John Allan zog 1815 nach London, und Edgar besuchte die Schule der Damen Dubourg und drei Jahre später das Internat in Stoke Newington bei London. Im August 1820 kehrte die Familie nach Richmond zurück, weil der geschäftliche Erfolg in England nicht gegeben war. Edgar Poe ging in Richmond weiter zur Schule und bestand die Prüfungen. Hier fand er bei der Mutter eines Mitschülers Liebe und Verständnis. Als Jane Stith Stanard an Tuberkulose starb, traf ihn der Tod tief. Das war wohl auch der Auslöser für Edgar Poes Gruselgeschichten.

Mit 14 Jahren war er recht unglücklich in Sarah Elmira Royster verliebt. Doch weder sein Stiefvater noch die Eltern von Elmira wollten diese Verbindung. Edgar sah sich mit Sarah als verlobt an. John Allan schickte ihn weg zum Studium, Sarah wurde mit einem Herrn Shelton verheiratet. 1826 begann Poe sein Studium der alten und neuen Sprachen an der Universität von Virginia in Charlottesville, einer teuren Eliteuniversität, jedoch mit zu wenig Geld ausgestattet. Edgar begann zu trinken, weil er finanzielle Schwierigkeiten hatte. Um die Geldschwierigkeiten zu beheben begann er zu spielen, was ihn nur noch mehr in die Abhängigkeit trieb. Im Dezember musste er das Studium wegen Schulden abbrechen. Sein Pflegevater holte ihn zurück, verweigerte die Bezahlung seiner Schulden und Edgar musste in dessen Laden arbeiten. Nach einem Streit reiste er ohne einen Cent in der Tasche nach Bosten und war ab sofort auf sich selbst gestellt. Er lernte den 19-jährigen Drucker Calvin Thomas kennen, der sich anbot, einen Lyrikband von Poe zu veröffentlichen. Nebenbei schrieb er weiter: Seine erste Veröffentlichung der Gedichtsammlung TAMERLANE AND OTHER POEMS BY A BOSTONIAN IN BOSTON fand keinerlei Beachtung und wurde zum Ladenhüter. 1829 starb seine Stiefmutter. Die Spannungen, die er mit seinem Stiefvater hatte, eskalierten. Im Herbst erschien seine Gedichtsammlung AL AARAAF, TAMERLANE, AND MINOR POEMS anonym in Baltimore. 1820 wurde er in der Militärakademie in West Point aufgenommen, unter dem falschen Namen Edgar A. Perry. Bereits am 11.01.1829 erhielt er den höchsten Rang, den er als Soldat erreichen konnte, der nicht die Offizierslaufbahn einschlagen kann. Er war ein Regimental Sergeant Major. Bald darauf verließ er die Armee. Er lebte in ärmlichen Verhältnissen in Baltimore bei seiner Tante Clemm und seinem sterbenskranken Bruder Henry, während seine Gedichte in New York veröffentlicht wurden. Seine Tante hatte eine Tochter namens Virginia und einen Sohn, der ebenfalls Henry hieß. Im Juni nahm er erfolglos an einem Wettbewerb des Philadelphia Saturday Courier teil. 1832 veröffentlichte er seine ersten Erzählungen anonym durch den Philadelphia Saturday Courier. 1833 gewann er beim Philadelphia Saturday Visiter den ersten Platz mit seiner Novelle A MS. FOUND IN A BOTTLE. Zwar wurde er nicht reich, aber unter den Kritikern fand er immerhin gebührende Beachtung. THE ASSIGNATION erschien 1834, allerdings ohne Honorar. Auch weitere Beiträge erschienen, ohne dass ihm ein Honorar bezahlt wurde. Als im März sein Stiefvater starb, erbte er nichts und litt weiterhin unter Finanznot. 1835 wurde er bei SOUTHERN LITERARY MESSENGER zum Assistant Editor. Auch seine Veröffentlichungen nahmen an Zahl zu. Trotzdem hing er am Alkohol. Im Oktober 1835 holte er Frau Clemm und Virgina nach Richmond. Am 16. Mai 1836 heiratete er seine 13-jährige Cousine Virginia Clemm, 3 Monate vor ihrem 14. Geburtstag. 1844 übersiedelte Edgar Poe mit seiner jungen Frau nach New York. Dort arbeitete er am New Yorker Quarterly Review und am Graham's Magazine. Während dieser sechs Jahre verfasste er allein 31 seiner 70 Kurzgeschichten. 1842 traf ihn das Schicksal erneut. Virginia platzte eine Ader und zu Poes Entsetzen erkannten die Ärzte auch bei ihr die Symptome der Schwindsucht. Wieder wurde er vom Alkohol abhängig. Erst 1845 wurde er auf einen Schlag berühmt. DER RABE erschien. Edgar Poe übernahm die Zeitschrift Broadway Journal, doch die musste er 1846 einstellen. Im Jahr darauf starb seine Frau Virginia an Schwindsucht, auch Edgar erkrankte schwer. Er wurde immer nervöser, trank und nahm Laudanum. Es gelang ihm, die Gedichte DIE GLOCKEN und ANNABEL LEE zu schreiben, zwei von über fünfzig Gedichten, bevor er sich dem metaphysischen Essay HEUREKA widmete.

1849 verlobte er sich mit der vermögenden Witwe Sarah Elmira Shelton, seiner damals recht unglücklichen Jugendliebe Sarah Elmira Royster. Die Hochzeit war für den Oktober gleichen Jahres in Richmond angesetzt. Am 27.10.1849 schiffte er sich nach Baltimore ein, weil er nach New York ziehen wollte. Er unterbrach die Reise in Baltimore, wo man ihn des Nachts bewusstlos auffand und er am 7. Oktober um 3 Uhr in der Früh starb. Warum er in fremder Kleidung und dreckig in der Gosse gefunden wurde, bleibt wohl für ewig ein Geheimnis.

Zweihundert Jahre sind nun vergangen und die Biographien über Edgar Poe, der nie den Namen seines Stiefvaters annahm, sind inzwischen zahlreicher als seine eigenen Werke. Und die Beschreibungen und Deutungen seiner Geschichten sind inzwischen ums Zehnfache länger als sie selbst. Natürlich ist gerade sein plötzlicher Tod in Baltimore ein gefundenes Fressen für jede Art von Verschwörungstheorie. Seine Werke pendeln in der Kritik zwischen Kitsch und Können, wobei gerade in der heutigen Zeit seine Erzählungen wieder neu aufgelegt werden. Poe ist ein Autor, der erst nach seinem Tod wirklich berühmt wurde und bei dem andere mit seinen Geschichten mehr Geld verdienten als er selbst. Ähnliche Einstellungen betreffen ihn selbst: auf der einen Seite ein armer Schlucker und Alkoholiker, dann wieder ein Gentleman. Tatsache ist jedoch: Wenn ihn Charles Baudelaire nicht ins Französische übersetzt und so dem europäischen Kontinent geschenkt hätte, Poe wäre einer der hundertausend vergessenen Poeten.

"Weißt Du, warum ich Poe mit solcher Geduld übersetze? Weil er wie ich war. Beim ersten Mal, als ich ein Buch von ihm öffnete, sah ich mit Entsetzen und Entzücken nicht nur Sujets, von denen ich geträumt hatte, sondern Sätze, an die ich gedacht - und die er zwanzig Jahre früher geschrieben hatte." Charles Baudelaire

Im Allgemeinen betrachtet man Edgar Poe als einen psychisch labilen Menschen, der gerade mit seiner Stellung nahe am Wahnsinn tiefe Blicke in die Seele der Menschen warf und genau das schrieb, von dem er meinte, dass es die Menschen lesen wollten. Natürlich hatte er etwas zu erzählen und rührte die Seelen der Leser. Nach der Übersetzung durch Charles Baudelaire erfolgten weitere Übersetzungen in alle Weltsprachen. Und immer noch wird er neu aufgelegt. Gerade mit seinem 200. Geburtstag werden wieder seine Geschichten in den verschiedensten Zusammenstellungen neu aufgelegt. Seine Behauptung, seine literarischen Schrecken stammten nicht aus seiner Feder - und damit seiner Phantasie -, sondern aus seiner Seele, machen die Schauergeschichten so authentisch.

Pseudonyme:

keine bekannt

Links: Edgar Allan Poe Award (Mystery Writers of America "MWA")

Die Biographie wurde verfasst von Erik Schreiber

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